Himmel und Erde (Heaven and Earth)
Festheft für Karsten Harries

12. Jg., Heft 1
August 2007
   

 

___Katharina Fleischmann
Cottbus
  Botschaften mit Botschaften?!
Staatsrepräsentation per Architektur am Beispiel der indischen Botschaft Berlin

 

   

Als Berlin mit dem Hauptstadtentscheid im Jahr 1991 zur Hauptstadt Deutschlands gekürt wird, wird die Stadt erneut zum Ort staatlicher und nationaler Repräsentation. Doch nicht nur Deutschland, sondern auch andere Staaten nutzen die seltene Chance der Neuentstehung einer Hauptstadt zur Selbstdarstellung in Form von Botschaften. Vor allem Botschaftsneubauten bieten die Möglichkeit zur staatlichen Selbstinszenierung per Architektur und deren Installation im Hauptstadtraum.

Dass diese architektonischen Staatsrepräsentationen publikumswirksam sind, spiegelt sich im großen öffentlichen Interesse an Botschaften wider: Im Rahmen des stets gut besuchten alljährlichen All Nations Festivals öffnen rund 30 der 146 Berliner Botschaften ihre Türen, um einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen und für ihr Land zu werben.[1] Auf zahlreichen Stadtführungen können die „Visitenkarten der Länder[2], die „Berliner Internationale[3] oder die „inoffizielle internationale Bauausstellung[4] besichtigt werden.[5] Nicht zuletzt aktuelle Veröffentlichungen jenseits üblicher touristischer Informationsliteratur spiegeln das große Interesse an Botschaftsgebäuden wider.[6]

In den Fokus wissenschaftlichen Interesses geraten Botschaften weitaus seltener. In der Architektur und Kunstgeschichte werden Botschaften als Repräsentationsbauten in den Blick genommen. Im Vordergrund stehen dabei häufig einzelfallbezogene Beschreibungen der architektonischen Gestaltung sowie Aufarbeitungen der Gebäudegeschichte[7]. Englert und Tietz legen 2003 eine nahezu alle Berliner Botschaften umfassende Darstellung vor und bieten damit erstmalig systematische Beschreibungen und Abbildungen der bestehenden Botschaftsgebäude. Eine programmatische Veröffentlichung zum Baugenre Botschaft, die die vielfältigen Aspekte dieser Staatsrepräsentationen behandelte, existiert bislang jedoch noch nicht. Die Stadtethnologie interpretiert urbane Räume als symbolische Landschaften, in denen Botschaften ein Element der hauptstädtischen Inszenierung darstellen. In diesem Kontext beleuchten Binder und Deuber-Mankowsky[8] unterschiedliche Perspektiven staatlicher Repräsentation als Beiträge zur symbolischen Textur des urbanen Hauptstadtraumes Berlin.

Der vorliegende Beitrag wiederum betrachtet Botschaftsbauten vor dem (disziplinären) Hintergrund der deutschsprachigen Neuen Kulturgeographie, die sich in Folge der kulturtheoretische Wende – neben anderem – mit Raumbildern auseinandersetzt.[9] Botschaftsgebäude werden dabei als idealisierte Staats- und Länderrepräsentationen bzw. -bilder verstanden, die mittels Architektur hergestellt werden und die – ‚übersetzt’ in Materialität – im hauptstädtischen Raum von
Passantinnen und Passanten wahrgenommen und interpretiert werden (können).

Dieser Perspektive implizit ist eine Beschäftigung mit zwei Seiten von Botschaftsarchitektur: die architektonische Produktion von Staats- bzw. Länderbildern[10] und deren Rezeption. Hinsichtlich der Produktion von Länderbildern gilt es, zweierlei zu eruieren: zum einen, welche Vorgaben die Bauherren, Regierungen also, bezüglich ihrer Länderrepräsentation formulieren sowie welche Strategien sie zu deren Umsetzung in Architektur ergreifen, und zum anderen, auf welche Weise die beauftragten Architekten diese Regierungsvorgaben interpretieren und in Architektur und Materialien ‚übersetzen’. Hinsichtlich der Rezeption von Botschaftsgebäuden steht deren Wirkung im Straßenraum, wie sie von Passanten und Passantinnen wahrgenommen werden kann, im Vordergrund. Eine Gegenüberstellung der Produktions- und Rezeptionsseite des Länderbildes Botschaft zeigt, ob und auf welche Weise die jeweilige Botschaft der Botschaft ankommt.

Am Beispiel des Botschaftsneubaus der Republik Indien wird nachvollzogen, auf welche Weise Architektur zur Herstellung eines Länderbildes eingesetzt wird und wie die ‚architektonische Manifestation’ des indischen Länderbildes wahrgenommen und interpretiert wird.



1. Botschaften als Staatrepräsentanzen und Staatrepräsentationen

Botschaften sind Repräsentationsarchitektur im Wortsinn: Nach dem Wiener Übereinkommen über Diplomatische Beziehungen haben Botschaften die Aufgabe, die ständige diplomatische Vertretung eines Entsendestaates in einem Empfangsstaat unter der Leitung eines Botschafters zu beherbergen. Ein Botschafter ist der persönliche Vertreter des Staatsoberhauptes des Entsendestaates mit besonderen Ehrenrechten.[11] Damit stellen Botschaften die ‚bauliche Hülle’ der ranghöchsten Form ständiger Präsenz und Repräsentation eines Staates in einem anderen Staat dar. Diese Funktion einer Staatsrepräsentanz ist auch im Raumprogramm von Botschaften ‚ablesbar’: Botschaften sind Behördenunterkünfte, die sehr komplexen Ansprüchen unterschiedlicher Diskretions- und Sicherheitsstufen genügen müssen.[12] So ist in einer Botschaftskanzlei nicht nur das Büro des Botschafters untergebracht, sondern auch verschiedene Abteilungen wie beispielsweise Wirtschaft und Handel, Bildung und Kultur, Militär, Wissenschaft und Technologie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu kommen üblicherweise Einrichtungen wie eine Bibliothek, ein Multifunktions- oder Konferenzraum, evtl. eine Küche oder Räume für Ausstellungen. Darüber hinaus muss in Botschaften – vor allem im Zusammenhang mit Konsulaten
auf effiziente Weise erheblicher Publikumsverkehr abgewickelt werden können.[13]

Nicht zuletzt ein neues Verständnis von Diplomatie – die so genannte Public Diplomacy – verweist jedoch auf die wichtige Rolle, die Botschafts(neu)bauten bei der Staatsrepräsentation zukommt: Vor dem Hintergrund aktueller Globalisierungs- und Transformationsprozesse hat sich das Geschäft der Diplomatie grundlegend verändert: Das klassisch-diplomatische Aufgabenfeld von Berichten, Verhandeln und Repräsentieren reduzierte sich nahezu ausschließlich auf die Repräsentation eines Staates. Gleichzeitig hat sich auch die Art des Repräsentierens – u. a. aufgrund des verschärften weltweiten Wettbewerbs von Staaten sowie technischer Neuerungen im Bereich der Massenmedien - stark gewandelt.[14] Resultat dieser Entwicklungen ist das Konzept von Public Diplomacy, unter dem – stark vereinfacht formuliert – die Anwendung professioneller und häufig auch massenmedialer Vermarktungsstrategien aus der Werbebranche zur Erzeugung von Sympathien, Interesse und Verständnis für den je eigenen Staat zu verstehen ist.[15] Zielgruppen von Public Diplomacy sind
in Abgrenzung zur klassischen Diplomatie nicht mehr nur Vertreter aus Politik und Wirtschaft, sondern vielmehr die breite Öffentlichkeit. Insofern setzt Public Diplomacy als neue Art der Staatsrepräsentation in Form professionellen Staats- und Ländermarketings deutliche Zeichen. Ein Weg, solche deutlichen und gut sichtbaren Zeichen mit hoher Bestandsdauer und ebensolchem Wirkungsgrad zu setzen, ist der Einsatz von Architektur und das Ausstattungsdesign von Gebäuden. Neben Internationalen Weltausstellungen, die auch als „Plattform der kompetitiven staatlichen Imagebildung und des ‚corporate design’[16] gesehen werden, stellen Botschaften und deren architektonische Gestaltung eine prominente Möglichkeit der Selbstinszenierung und Produktion eines Staats- und Länderbildes dar. Vor allem Botschaftsneubauten bieten dafür maximales Potential.

Botschaften sind also nicht nur Behördenunterkünfte, sondern können als komplexe Staatsrepräsentationen in Architektur und Material verstanden werden, die im Feld der Politischen Architektur eine besondere Stellung einnehmen. Unter Politischer Architektur wird hier – in Anlehnung an Warnke[17] und in zugegeben starker Vereinfachung und Zuspitzung – Bedeutungsarchitektur verstanden, die im Dienste von Machthabenden (einerlei, ob Monarchien, Diktaturen oder Demokratien) zur öffentlichkeitswirksamen Vermittlung politischer und gesellschaftlicher Bedeutungen bzw. Bedeutsamkeiten dient. Warnke unterscheidet dabei u. a. zwischen Herrschafts- und Gemeinschaftsarchitektur.[18] Bei der Untersuchung Politischer Architekturen können unterschiedliche Analyseebenen in den Blick genommen werden: gesamte Städte (z. B. Barockanlagen oder Stadtentwürfe wie Brasilia), einzelne Bauensembles (z. B. das Baugenre des Palastes oder Parlaments) oder aber bestimmte Bauformen und -bestandteile (z. B. Brücken, Säulen oder Kuppeln). Diese Analyseebenen können dabei einerseits anhand prominenter Beispiele innerhalb einer geschichtlichen Epoche bearbeitet werden, andererseits aber auch anhand der (Be-) Deutungsentwicklung im zeitgeschichtlichen Verlauf.

Das Baugenre Botschaft lässt sich nur schwer diesen Kategorien bzw. Analyseebenen zuordnen, sind seine politischen Aussagen doch äußerst vielschichtig und Teil komplexer Beziehungsgefüge, die von Bau zu Bau (selbst eines einzigen Entsendestaates) variieren können. Denn einerseits sollen Botschaftsgebäude – in Abhängigkeit von den historischen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen des Entsendestaates zum jeweiligen Empfangsstaat
politische Botschaften übermitteln, die von freundschaftlicher Verbundenheit bis Reserviertheit reichen können. Dementsprechend wird ein architektonischer Ausdruck von Sympathie, Offenheit, Neutralität bzw. Distanzierung durch das jeweilige Botschaftsgebäude herzustellen versucht. Gleichzeitig verkörpern Botschaftsgebäude idealisierte Selbstdarstellungen von Staaten. So spielen Darstellungen des staatlichen Selbstverständnisses, die von ‚welt-mächtiger Omnipotenz’ bis zum bescheidenen Existenzbeweis reichen können, ebenfalls eine Rolle. Andererseits sind Botschaftsgebäude gleichzeitig als Staatswerbung im Sinne von Public Diplomacy wie auch als Identifikationsobjekte für Staatsangehörige des Entsendestaates zu sehen. Auch wenn dies eine untergeordnete Funktion haben mag, so sind doch positive ‚Werbeinhalte’ und Identifikationsmöglichkeiten, die über Flagge und Wappen hinausgehen, anzubieten. So stehen Botschaften in dem Spannungsfeld, evtl. gleichzeitig Macht- und Gemeinschaftsarchitektur sein zu ‚müssen’.

Dies wird von einer weiteren Aussagenebene überlagert, die vor allem bei Botschaftsneubauten zum Tragen kommt: Je nach Architektursprache eines Botschaftsgebäudes müssen unterschiedliche Interpretationsschemata angelegt werden. Die Botschaft eines Botschaftsgebäudes, das in den Architektur- und Materialtraditionen des Entsendestaates errichtet ist, mag zwar auch vor dem Hintergrund der Architektur- und Materialtraditionen des Empfangsstaates zu entschlüsseln sein. Es ist jedoch – in Abhängigkeit von gemeinsamen kulturellen Kontexten des Entsende- und Empfangsstaates – möglich, dass nur einen Teil der politischen Konnotationen des Gebäudes gelesen werden kann.[19] Gegebenenfalls bedarf die Analyse von Botschaftsgebäuden also einer Einarbeitung in architektonische und materiale Repräsentationssysteme des Entsendestaates.

So kann also auch die Wahl der entwerfenden Architekten eines Botschaftsgebäudes Einfluss auf den Grad der ‚kulturellen Übersetzung’ und Lesbarkeit eines Botschaftsgebäudes haben: Die Wahl eines Architekturbüros aus dem Empfangsstaat trägt möglicherweise durch das gemeinsame soziokulturelle und architektursprachliche Bezugssystem von Botschaftsentwerfenden und –entschlüsselnden zu einer deutlicheren Lesbarkeit der Botschaft bei. Die Realisierung eines weniger empfangsstaatlich kontextualisierten Botschaftsgebäudes wiederum kann jedoch als selbstbewusste Demonstration des Selbstverständnisses des Entsendestaates auch Programm sein.
Darüber hinaus spielt bei Botschaftsbauten die Wahl der verwendeten Materialien eine besondere Rolle. Im Zusammenhang mit material-ikonographischen Überlegungen weist Raff auf die topographische Verweisfunktion von Materialien hin.[20] So kann es bei der materiellen Gestaltung von Botschaftsgebäuden ein Ansinnen sein, den Natur- und ‚Kulturraum’ des jeweiligen Landes über seine Materialien, ihre Gestaltung, Anordnung und ggf. auch über ihre spezifische Bearbeitung zu repräsentieren.[21] Dabei sind ‚landestypische’ Materialien hier wesentlich mehr sind als nur Fassade: Sie verkörpern ein Land in seiner Materialität und stellen
im Falle von Botschaften – ‚das Land selbst’ dar. Nationale Repräsentation ist also mit der programmatischen Verwendung ‚landestypischer’ Materialien aufs Engste verbunden. Entsprechend sind Materialien und die ihnen zugeschriebenen Bedeutungen in der Analyse von Botschaftsbauten zu berücksichtigen.

Schon diese kurze Darstellung verdeutlicht die hohe Komplexität des (architektonischen) Repräsentationssystems Botschaft und mag erklären, weshalb das Baugenre Botschaft in Politischer Architektur bisher kaum Berücksichtigung fand.[22] Gleichzeitig wird deutlich, dass die Analyse eines Botschafts(neu)baus als Staats- und Länderrepräsentation auch eine Analyse seiner Produktionszusammenhänge umfassen muss. In den Blick zu nehmen sind also auch: der Bauherr, also der Entsendestaat, seine wirtschaftlich-politische Verfasstheit und seine Beziehungen zum Empfangsstaat, die intendierte Botschaft des Botschaftsbaus, die Strategie(n) des Entsendestaates, die intendierte Botschaft per Architektur zu kommunizieren wie z. B. die Ausschreibung eines Wettbewerbs oder Direktvergabe des Auftrages, die Wettbewerbsbedingungen wie inter- oder national, offen oder geschlossen sowie die letztendliche Auswahl des zu realisierenden Entwurfes.[23] Nur mit Hilfe dieser Informationen ist es möglich, die architektonische Produktion einer Staatsrepräsentation in Form eines Botschafts(neu)baus nachzuzeichnen.



2. Repräsentationstheoretische Hintergründe

Theoretischer Hintergrund der analytischen Annäherung an das komplexe Repräsentationssystem Botschaft sind zeichen- bzw. repräsentationstheoretische Überlegungen, die sich mit den Prozessen der Herstellung und des Wandels von Bedeutungen auseinandersetzen. Basierend auf dem linguistischen Paradigma des Sprachwissenschaftlers Ferdinand de Saussures bzw. dessen Weiterentwicklung und Anwendung auf nicht-sprachliche Zeichen und Texte durch den Literaturwissenschaftler Roland Barthes steht Folgendes im Zentrum: Ein Zeichen – sprachlich oder nicht-sprachlich
besteht stets aus zwei Teilen, die wie die Vorder- und Rückseite eines Blattes Papier untrennbar miteinander verbunden sind: einem Bezeichneten (oder Signifikat) die Vorstellungen, die man von einem Gegenstand, einer Person oder einer Idee etc. hat – und einem Bezeichnenden (oder Signifikant, dem materiellen Gegenstück des Bezeichneten wie gesprochene oder geschriebene Worte oder Gegenstände.[24] Erst die verbindliche Zuordnung von Bezeichnetem und Bezeichnendem zueinander, die auf gesellschaftlichen Konventionen beruht, ermöglicht Verständigung und Kommunikation. Ein Zeichen verfügt weiterhin über eine Denotation und eine Konnotation: Während das untrennbare Bestehen eines Zeichens aus Bezeichnetem und Bezeichnendem mit Denotation benannt wird, bezeichnet die Konnotation weitere Bedeutungen eines Zeichens, die gemeinhin als symbolische, metaphorische oder allegorische Ebene bezeichnet werden. Dieses Bedeutungsplus eines Zeichens ergibt sich im Rahmen seiner jeweiligen Verwendungszusammenhänge, in denen das Zeichen Anwendung und symbolische Aufladungen erfährt.[25]

Eco überträgt dies – neben anderen – Anfang der 1970er Jahre auf Architektur und ermöglicht mit seiner Architektursemiotik eine Annäherung an das Verstehen und ‚Lesen’ von Architektur als komplexes Zeichen- oder Repräsentationssystem. Nach Eco verfügen auch Gebäude, städtebauliche Anlagen oder andere architektonische Zeichen über Denotationen und Konnotationen, die er als primäre bzw. sekundäre Funktionen bezeichnet. Die primäre Funktion offenbart den unmittelbaren Nutzen eines Gebäudes und ist darin meist sehr eindeutig lesbar. Die sekundäre Funktion eines Gebäudes stellt den symbolischen oder metaphorischen Gehalt eines Gebäudes dar, der das Verständnis der ‚beherbergten’ Funktion kommuniziert. Die ‚Lesbarkeit’ und das Verstehen dieser konnotativen Gehalte von Architektur ist dann gegeben, wenn Sendende und Empfangende von architektonischen Botschaften die gleiche – gesellschaftliche vermittelte – Architektursprache sprechen. Auch Konnotationen architektonischer Zeichen sind nicht dauerhaft fixiert, sondern unterliegen zeitlichen und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen und Neuinterpretierungen.[26]

Architektursemiotische Ansätze, die z. T. sehr streng formalistische und strukturalistische Parallelisierungen von Sprache und Architektur betreiben, um auf diese Weise der architektonischen Bedeutungsproduktion in ihren Einzelheiten auf die Spur zu kommen, wurden jedoch auch kritisiert.

So mahnt Harries:

We should be on guard before semiotic and structuralist approach to architecture. As Scruton maintains, they often offer little more than a jargon that obscures more than it reveals”.[27]


Deshalb schlägt er vor, Architektur mehr als bildhafte Repräsentation zu verstehen:

To speak of works of architecture as representations is to ascribe a pictorial function to architecture. To understand the representational character of a particular building, we have to understand just how it pictures, that is, the form of representation employed.”[28]


In diesem Sinne sei es beispielsweise

… not sufficient to ask what the Gothic cathedral represents. The questions on which our attention must focus are how the Gothic cathedral represents the vision of heaven”.[29]


Eine ähnliche Auffassung von Architektursemiotik, die stärker kulturtheoretisch beeinflusst und ausgerichtet scheint, vertritt Dreyer, wenn er von Ansätzen schreibt, die Architektur als Massenmedium begreifen:

Hierbei wird Architektur in eine Reihe mit Fernsehen, Film, Rundfunk, Internet, Presse, Sport, Werbung und Entertainment gehen [sic], die als Medien der gesellschaftlichen Kommunikation in der Massenkultur das öffentliche Bewusstsein prägen. Architektur verkörpert dabei ein nicht-sprachliches und manchmal multimediales Zeichensystem, das durch Verwendung plastischer, räumlicher und virtueller Bilder mehrdeutige Botschaften vermitteln, die große Mengen von Adressaten erreichen und im Rahmen der Massenkultur oft nivellierende und manipulierende Wirkungen entfalten“.[30]


Gerade für die Analyse von Botschaftsbauten als Staats- und Länderrepräsentationen erscheint dieser Ansatz sehr ergiebig.[31] Nicht zuletzt das Konzept von Public Diplomacy legt offen, dass für die Entschlüsselung von Botschaften als nationale Werbearchitektur semiotische Analysen architektonischer (Einzel)Formen und ihrer Bedeutungsgehalte nicht ausreichend bzw. gewinnbringend sind. Im Zentrum steht vielmehr - wie bereits dargestellt – die umfassende Analyse der Produktionszusammenhänge und Strategien der Staats- und Länderbilderkonstruktion, die in der Realisierung eines architektonischen Entwurfes gipfeln. Nur so kann die Bedeutungskonstruktion, die der architektonischen Selbstinszenierung von Staaten in Form von Botschafts(neu)bauten zugrunde liegt, offen gelegt werden.



3. Indische Staatsrepräsentation per Architektur

Am Beispiel des indischen Botschaftsneubaus in Berlin wird nun die architektonische Produktion eines Staats- bzw. Länderbildes per Architektur und dessen Rezeption beleuchtet.

Die Seite der Produktion umfasst wiederum zwei Seiten: zum einen die Vorgaben der Bauherren bezüglich ihrer Länderrepräsentation und die Strategien, die sie zu deren Umsetzung in Architektur ergreifen, zum anderen, die Interpretation dieser Vorgaben und deren ‚Übersetzung’ in Architektur und Materialien durch die beauftragten Architekten. Informationen dazu erbringt eine Auswertung von Regierungsdokumenten und Wettbewerbsunterlagen für das Botschaftsgebäude sowie von Entwurfs- und Erläuterungstexten der beauftragten Architekturbüros (vgl. Fleischmann 2005, S. 144ff).

Bei der Rezeption des Botschaftsgebäudes steht dessen Wirkung im Straßenraum, wie sie von Passanten und Passantinnen (und nicht von Privilegierten oder Nutzenden, die das Botschaftsgelände betreten dürfen) wahrgenommen werden kann, im Vordergrund. Hierfür wurde eine stark strukturierte, teilstandardisierte Befragung von 40 Personen vor dem indischen Botschaftsgebäude zu ihren Assoziationen zu Indien, zum Länderbild Indiens in seiner Erzeugung über das Botschaftsgebäude und zur Wirkung des Gebäudes durchgeführt (vgl. Fleischmann 2005, S. 147ff).[32] Eine abschließende Gegenüberstellung dieser beiden Seiten der materialisierten Staatsrepräsentation Botschaft zeigt, ob und auf welche Weise die Botschaft der indischen Botschaft ankommt.


3.1  Der Bauherr Indien und seine Beziehungen zu Deutschland

Die Republik Indien gilt mit ca. 1,1 Milliarden Einwohnern als die größte (parlamentarische) Demokratie der Welt und ist – neun mal größer als Deutschland – das siebtgrößte Land der Welt.[33] Rund drei Viertel der indischen Bevölkerung sind Hinduisten und leben damit in einem hierarchischen Kastensystem, das qua Geburt die gesellschaftliche und berufliche Stellung festlegt.[34] Etwa 25% der Bevölkerung Indiens leben unterhalb der Armutsgrenze und müssen ihr Leben mit weniger als einem US-Dollar pro Tag fristen, knapp 80% aller Inder und Inderinnen leben von weniger als zwei US-Dollar pro Tag. Besonders betroffen sind dabei Frauen, die nach wie vor starken Diskriminierungen wie Witwenverbrennungen oder Mitgiftmorden ausgesetzt sind.[35] Obschon in Indien viele Millionenstädte existieren, leben drei Viertel der indischen Bevölkerung im ländlichen Raum[36], dem es an Infrastruktur-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen mangelt.[37] Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Indiens beträgt im Jahr 2002 rund 510.000 Millionen US-Dollar (Deutschlands BIP liegt bei knapp zwei Milliarden US-Dollar)[38], Schätzungen gehen für die nächsten Jahre von einem weiteren Wirtschaftswachstum aus.[39] Obwohl die indische Wirtschaft in einigen Teilbereichen wie der Informationstechnologie und die indische Forschung – etwa im Bereich der Biotechnologie – in die internationale Spitzenklasse aufgestiegen ist, gilt das Land nach wie vor als ein so genanntes Entwicklungsland.[40] Indien hat innen- wie außenpolitisch einige Krisenherde zu bewältigen: Die bekanntesten sind die Grenzkriege um Kaschmir im Norden des Landes sowie der Konflikt mit Pakistan, der u. a. zum atomaren Aufrüsten beider Staaten geführt hat.[41] Der Versuch, Indien in einem Satz zu charakterisieren, muss scheitern. Jedoch können mit Bronger zumindest einige Charakteristika benannt werden: „Indien [ist, Anm. d. Autorin] bis heute ein Land der Vielfalt, der Gegensätze und der Widersprüche geblieben.[42]

Die Staaten Indien und Deutschland pflegen seit 1951 diplomatische Beziehungen.[43] Aktuell charakterisiert das Auswärtige Amt die Beziehungen zwischen Indien und Deutschland folgendermaßen: Für Indien, das sich auf der Suche nach seiner weltpolitischen und regionalen Rolle befindet, ist das vereinte Deutschland einen wichtiger Partner. Beide Länder, so das Auswärtige Amt, sind um einen weiteren Ausbau der bilateralen Beziehungen besonders im Wirtschafts- und Wissenschaftsbereich bemüht, obgleich die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Indien und Deutschland schon jetzt als vielfältig und eng bezeichnet werden. Ein wichtiger Bereich wirtschaftlicher Kooperation ist die deutsch-indische Entwicklungszusammenarbeit: Im Jahr 2004 sagt Deutschland Indien Entwicklungsmittel in Höhe von 123,5 Millionen € zu.[44] Deutschland ist für Indien also ein wichtiger Handelspartner und Entwicklungshelfer, während Indien für Deutschland einen zunehmend wichtigen Partner im Bereich wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit darstellt.

Vor diesem Hintergrund soll nun das Gebäude der indischen Botschaft in Berlin entstehen.


3.2  Die Produktion des indischen Länderbildes per Architektur

Im Jahr 1996 erwirbt Indien im zukünftigen Diplomaten-Viertel Berlin-Tiergarten (Stadtbezirk Berlin-Mitte) das Grundstück Tiergartenstraße Nr. 17.[45] Für die Auswahl einer geeigneten Bebauung des Grundstücks entscheidet sich Indien 1998 als einer der wenigen Staaten, unter deutschen Architekten einen beschränkten Wettbewerb auszuschreiben.[46] Mit dem Engagement eines deutschen Architekturbüros verschafft sich Indien eine Art ‚architektursprachliche Übersetzung’ Indiens für den soziokulturellen Kontext Deutschlands. Es soll offenbar sichergestellt werden, dass die Botschaft der indischen Botschaft im deutschen Rezeptionskontext gelesen und verstanden werden kann.

Als Vorgabe bezüglich des zu kommunizierenden Länderbildes formuliert die indische Regierung in ihrem Ausschreibungstext:

The building of the embassy should project to the visitor and user an image which integrates the dynamism of modernity with the aesthetics of India’s ancient culture and heritage.[47]


Mit dem Botschaftsgebäude soll also ein Bild Indiens kommuniziert werden, dass das Land als modern und zugleich traditionsbewusst präsentiert. Die integrative Verbindung von Tradition und Moderne verweist darauf, dass hierin kein Widerspruch, sondern vielmehr ein ‚harmonisches Ganzes’ im Sinne eines positiven Traditionsbewusstseins zu sehen ist. Indien wird in einer solchen Darstellung also nicht nur in der Vergangenheit und Gegenwart verankert, sondern auch bedenkt man die mehrere Jahrzehnte andauernde Gebäudestandzeit in der Zukunft. Die intendierte Aussage der indischen Botschaft könnte demnach lauten: Indien ist nicht ein Land zwischen Tradition und Moderne, sondern ein Land mit Tradition und Moderne.

Der Gewinner des Wettbewerbes
das Berliner Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik Architekten setzt dieses Bild in einer Neuinterpretation traditioneller indischer Baumaterialien und architektonischer Elemente um.[48] Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wird im Januar 2001 die feierliche Eröffnung des rund 20 Millionen Euro teuren Botschaftsgebäudes begangen.[49]
 

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Abbildung 1:
Die Botschaft der Republik Indien, Ansicht von Südost


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Abbildung 2:
Entwurfsskizze des indischen Botschaftsgebäudes


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Abbildung 3:
Blick auf das Eingangsatrium der indischen Botschaft


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Abbildung 4:
Einsicht in den Gartenhof der indischen Botschaft von Westen mit Blick auf den ‚Botschaftertum’


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Abbildung 5:
Gartenhof der indischen Botschaft


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Abbildung 6:
Nordfassade der indischen Botschaft


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Abbildung 7:
Ansicht der indischen Botschaft von Südost mit ‚Botschafterturm’


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Abbildung 8:
Treppenrampe zum Dachgarten der indischen Botschaft


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Abbildung 9:
Das Freiluft-Observatorium Jantar Mantar in Jaipur
 

Der fünfstöckige Solitärbau erscheint nach außen hin als klarer Quader, verbirgt hinter der umgebenden Fassadenmauer jedoch ein komplex gegliedertes Gebäude, dessen Herzstück ein Gartenhof im Botschaftsinneren bildet (siehe Abbildung 1).[50] Der Baukörper basiert konzeptionell auf einem Grundriss, der aus zweieinhalb Quadraten besteht (siehe Abbildung 2): Aus dem ersten Quadrat ist über die gesamte Höhe der Gebäudefront ein zylindrischer Hohlkörper herausgeschnitten und als Vollform in das zweite Quadrat versetzt. Diese zylindrische Hohlform der vorderen Fassade, die über einen relativ schmalen Einschnitt in der Fassade betreten werden kann, dient als Eingangsatrium für das Botschaftsgebäude sowie – durch die vollständig verglasten Wände des Atriumzylinders – zur Belichtung angrenzender Büros (siehe Abbildung 3). Über diesen Eingang werden die öffentlichen Büros, die Bibliothek und die zentrale, über zwei Geschosse reichende Halle für Ausstellungen und Veranstaltungen sowie das Konsulat im ersten Stock des Gebäudes erschlossen. Das zweite konzeptionelle Quadrat ist zweigeteilt: In der einen Hälfte sind der Mehrzweckraum, der Botschafterturm – die Vollform des aus der Vorderfront ausgeschnittenen Zylinders – mit seinen Büros und eine Dachterrasse auf Niveau des zweiten Stockwerkes untergebracht (siehe Abbildung 4). Die andere Hälfte des Quadrates nimmt der ebenerdige Botschaftsgarten ein, der sowohl auf seiner West- wie Ostseite von der Sandsteinfassade des Gebäudes umschlossen wird (siehe Abbildung 5). Den Abschluss des 60 Meter tief in das Grundstück reichenden Gebäudes bildet ein halbes Quadrat in Form eines wiederum fünfstöckigen Gebäudeteiles, das als Wohntrakt für Botschaftsangehörige dient. Das Botschaftsgebäude fällt also von seiner Nordseite an der Tiergartenstraße ab, bis es mit dem Botschaftsgarten ‚auf dem Boden’ angelangt ist, um dann noch einmal in dem abschließenden Bau seine volle Höhe von fünf Stockwerken zu erreichen.[51]

Diese Gliederung des Gebäudes ist von außen jedoch nur zu erahnen, denn das gesamte Gebäude wird von einer intensiv roten Sandsteinfassade bzw. Außenwand umfangen (siehe
Abbildung 6), die nur im hinteren Gebäudeteil fensterartige Durchbrüche bzw. eine Absenkung aufweist (siehe Abbildung 7). Der verwendete rote Sandstein ist in Platten verschiedener Größe geschnitten, die in unregelmäßiger Anordnung angebracht sind. Die Oberfläche des Sandsteins ist bruchrau belassen und erscheint in verschiedenen Rottönen, zum Teil mit helleren Einsprengseln.

Neben diesem roten Sandstein ist für das Gebäudes „das Spiel mit plastischen Formen sowie mit geometrischen Positiv- und Negativräumen[52] charakteristisch: Neben dem zylinderförmigen (Hohl-) Körper sind dazu die raumhohen, hochrechteckigen Fenster in ein- bis dreiflügeliger Breite zu zählen, die unregelmäßig über die Fassade des Botschaftsgebäudes verteilt sind. Ein weiteres Charakteristikum sind schräge oder vertikale Fassadeneinschnitte und fensterlose quadratische Wandöffnungen in den westlichen und östlichen Außenwandflächen (siehe Abbildungen 4 und 7). Die Schräge wird darüber hinaus durch die Vielzahl von Treppen betont, die das Gebäude im Inneren wie auch im Außenbereich aufweist (siehe
Abbildung 8). So führt vom ebenerdigen Garten eine Treppenrampe auf den nicht einsehbaren Dachgarten in Höhe des zweiten Geschosses. Die östliche, im hinteren Gebäudeteil angeschrägte Fassadenmauer verbirgt auf ihrer Innenseite eine Treppe, die direkt auf das Dach des Gebäudes und den dortigen Garten mit Wasserbecken und Blick über Berlin führt.

Folgt man den Erläuterungstexten, so versuchten Léon Wohlhage Wernik Architekten ‚das Indische’ des Botschaftsgebäudes auf der Basis „behutsamer Anleihen beim Herkunftsland[53] hinsichtlich des Materials und anderer architektonischer Elementen zu erzeugen. Eine herausragende Stellung bei der Länderbild-Produktion nimmt dabei der rote Sandstein ein, der vor allem für die Außenfassade verwendet wird.

Léon Wohlhage Wernik Architekten haben in Indien nach einem Stein gesucht, der sozusagen die Identität der Menschen und des Landes transportiert, ohne dabei zu edel zu sein.[54]


Gefunden haben sie diesen ‚gehaltvollen’ Stein in dem roten Sandstein namens Barauli oder auch Agra red aus dem nordindischen Rajasthan,

der schon immer als Baumaterial für Paläste, Häuser aber auch als Straßen­belag genutzt [wurde]. Beim Red Fort in Delhi und die [sic] Mogul Residenz Fathepur Sikri nahe Agra, findet sich derselbe rote Sandstein.[55]


Léon Wohlhage Wernik Architekten sehen und interpretieren diesen Stein so:

Ein langer Arbeitsprozess und eine lange Tradition ist also in dem Material gelagert, und seine Präsenz strahlt es aus.[56]


Diese Erläuterungen der Architekten zu dem roten Sandstein muten nahezu wie eine materiale Übersetzung der Regierungsvorgaben an: Der Sandstein wird
aufgeladen mit Tradition, Urigkeit und damit Ursprünglichkeit – zum Symbol Indiens Traditionen und Kulturen.

Neben dem roten Sandstein beziehen sich die Architekten nach eigener Aussage auf weitere Elemente indischer Architektur. So bringen sie die im Gebäude zum Einsatz kommenden geometrischen Formen von Kubus, Zylinder und Treppenrampen in einen Zusammenhang mit dem Freiluftobservatorium Jantar Mantar in Delhi, das als wichtige Anregung diente (siehe Abbildung 9).[57] Eine besondere Stellung nehmen dabei die zahlreichen Treppen im Innen- und Außenbereich des Botschaftsgebäudes ein:

Treppen gibt es überall im Gebäude und an den überraschendsten Stellen. [...] Derart viele, teils auch kleine und kurze Treppen sind notwendig, um die einfallsreich gegeneinander versetzten Raumebenen zu verbinden.[58]


Eine Beschreibung des Inneren der Palast- und Festungsanlage Fatehpur Sikri klingt sehr ähnlich:

mehrstöckige Paläste, Gärten [...], unzählige überdachte Gänge, Treppen und Terrassen, [...] ihre Gebäude sind vielmehr verbunden durch Wandelgänge, Treppen und Plätze“.[59]


Als wichtige Bezugsbauten werden das Rote Fort in Delhi und die Anlage Fatehpur Sikri benannt, die beide aus der Zeit des Mogul-Reiches um 1500 bis 1750 – einer Zeit verhältnismäßiger Stabilität und wirtschaftlicher Prosperität – stammen. Die beiden in Nordindien gelegenen Anlagen sind als wehrhafte Festungs- und Palastanlagen und als Residenzen der damals Herrschenden in der Tradition indo-islamischer Architektur errichtet und gelten als die bedeutendsten ihrer Art.[60]

Das Rote Fort in Delhi, erbaut in der Zeit von 1639 bis 1648, wird schon von seinem Erbauer Shah Jahan als Paradies bezeichnet.[61]

Zweifellos gehört diese gewaltige Festungsanlage aus rotem Sandstein am westlichen Ufer des Yamuna zu den Prunkstücken des Mogul-Reiches.“ [62].


Täglich von über 10.000 Besuchenden besichtigt ist es das meist besuchte Bauwerk Delhis. Trotz einer Breite von 360 Metern, einer Länge von 1,2 Kilometern sowie einer riesigen, fast 2,5 Kilometer langen Festungsmauer wirkt das Rote Fort dennoch nahezu zierlich und elegant. Seine Wirkung kommt eher einer befestigten Palastanlage gleich und nicht der einer Trutzburg früherer Jahre. Im Inneren des Forts sind Paläste, Häuser, Gärten, Bäder, Moscheen, verbunden über z. T. überdachte Treppenläufe, untergebracht.[63]

Die Anlage Fatehpur Sikri, die in der Zeit von 1569 bis 1574 als Residenz und als „imposantes Monument der Macht des Mogul-Reiches“ erbaut wurde, ist komplett – sogar Gitterwerk, Fenster und Dachbalken – aus rotem Sandstein errichtet.[64] Da die Anlage nach nur 15 Jahren Nutzung wieder verlassen wurde und seitdem ungenutzt ist, ist auch heute noch die hochherrschaftliche Stadt erhalten, die über „mehrstöckige Paläste, Gärten und einen Marktplatz, ein Wasserwerk, unzählige überdachte Gänge, Treppen und Terrassen[65] verfügt. Durchzogen von Aquädukten gibt es in der Stadt keine Straßen
die einzelnen Gebäude sind vielmehr durch Wandelgänge, Treppen und Plätze verbunden.[66]

Eine Verbindung zwischen diesen beiden Anlagen und dem indischen Botschaftsgebäude wird von Léon Wohlhage Wernik Architekten über den roten Sandstein, in dem diese beiden Anlagen wie auch die Botschaft errichtet sind, hergestellt. Eine Bezugnahme auf diese beiden Festungs- und Palastanlagen wäre jedoch nicht notwendig, wenn lediglich eine Beziehung zum regionalspezifischen Baumaterial des roten Sandsteins, der auch für Häuser und Straßen verwendet wird, aufgezeigt werden soll. So verweist die häufige Bezugnahme auf die monumentale Herrschaftsarchitektur auch auf etwas Anderes: Die Festung des Roten Forts und die Residenz Fatehpur Sikri stellen die Verkörperung von Macht, Stärke, Herrschaftsanspruch, Vermögen (im Sinne finanziellen wie baulich-technischen Reichtums), aber auch Unangreifbarkeit dar. Sie sind die ‚Aushängeschilder’ und Zeugnisse eines imperialen Indien, das als glanzvollste Phase des Landes bezeichnet wird.[67] Auch das indische Botschaftsgebäude verfügt über eine Art Festungsmauer, die an der Vorderfront fassadenbildend ist und den Rest des Gebäudes – mit fensterartigen Durchbrüchen und Einblicksmöglichkeiten – schützend umgibt (siehe z. B. Abbildungen 1, 6 und 7). Die Staffelung verschiedener Funktionen, die quasi im zylindrischen ‚Botschafter-Palast’ mit eigenem Dachgarten gipfelt, genauso wie die, durch Treppen verbundenen unterschiedlichen Raumebenen erinnern ebenfalls sehr an die beiden Festungs- und Palastanlagen. Es wird also offensichtlich, dass auch das indische Botschaftsgebäude als eine Art kleines ‚Rotes Fort’ interpretiert werden kann.

Die Imitation dieser Architektur für die Repräsentation des heutigen Indien in Deutschland ist sehr aussagenreich. Durch den gestalterischen Rückbezug auf die Herrschaftsarchitektur der Moguln wird der Ausdruck von Macht, Stärke, Vermögen und Wehrhaftigkeit zitiert. Dieses architektonische Zitat umfasst jedoch wesentlich mehr als ein Verweisen: Es ist – durch die ‚Transponierung’ indischer Architekturtraditionen in die Postmoderne des Botschaftsgebäudes – ein Zuschreiben dieser Eigenschaften auf das heutige Indien: Indien als politische, wirtschaftliche und konkurrenzfähige Macht auf der heutigen Weltbühne. Gleichzeitig werden indische Traditionen und seine kulturelle Vielfalt als selbstbewusster Rückhalt eingebracht. Darüber hinaus bietet der architektonische Rückbezug auf die Mogul-Zeit positives Identifikationspotenzial: Die Zeit der Mogul-Herrschaft in Indien ist nicht nur eine der politischen wie wirtschaftlichen Prosperität, sondern auch die ‚letzte große Zeit des Landes’, bevor es seine Autonomie durch die britische Kolonialherrschaft für 200 Jahre verliert.[68] Im Rückgriff darauf wird also sowohl auf wirtschaftliche Stärke und Potenz angespielt als auch auf die Selbstbestimmtheit, das Selbstbewusstsein und die Autonomie Indiens rekurriert. Insofern kann die Gestaltung der indischen Botschaft in Anlehnung an Festungsarchitektur auch als eine Grenzsetzung interpretiert werden, mit der sich Indien gegen Einblicke und potentielle Eingriffe in das innenpolitische Leben sowie die Autonomie des Staates zu schützen versucht. In der Kombination dieser Aussagen wird somit ein Bild gezeichnet, das zum Ausdruck bringt, dass Indien ein starker, mächtiger und potenter Staat war, gegenwärtig ist und auch zukünftig sein wird.


3.3  Die Rezeption des indischen Botschaftsgebäudes

Da soziokulturell geprägte Vorstellungen die Wahrnehmung und Lesart des Botschaftsgebäudes in hohem Maße beeinflussen, gilt es zunächst, einen Blick auf die Assoziationen und Bilder der Befragten zu Indien zu werfen. Häufigste Assoziationen zu Indien sind soziale Verhältnisse wie ein extremer Gegensatz von Reichtum und Armut, das Kastensystem und ein großes Wohlstandgefälle. Erst an zweiter Stelle stehen die Assoziationen größte Demokratie der Welt, politische Konflikte (vor allem um Kaschmir), Bevölkerungsreichtum und aufstrebende Wirtschaft mit Hightech-, Computer- und Bollywood-Filmindustrie. An dritter Stelle stehen Bilder wie Indien als Land der Sinne mit indischer Küche, Gerüchen, Farbenvielfalt sowie Indiens Religionen, vor allem Hinduismus und Heilige Kühe.[69] Das Bild der Befragten von Indien spiegelt demnach vielfältige und zum Teil auch widersprüchliche Eindrücke wider.

Als Besonderheiten und Charakteristikum des Botschaftsgebäudes wird zuerst das Material des roten Sandsteins – sowohl seine rote Farbigkeit als auch seine bruchrauhe Beschaffenheit – aufgeführt. Es folgt der architektonische Gesamteindruck des Gebäudes, der sowohl die Architektur, die Gestaltung der Fassade, die Schlichtheit des Gebäudes sowie den Kontrast der Bauelemente zusammenfasst.[70]

Die Frage, ob sie zwischen Indien und dem Botschaftsgebäude eine Beziehung herstellen (können), bejahen gut zwei Drittel der Befragten. Das Element, das dabei am häufigsten mit Indien in Verbindung gebracht wird, ist die rote Farbe des Gebäudes. Sie scheint den Imaginationen der Befragten zu Indien zu entsprechen:

Also mir gefallen die Farben und ich denke auch, dass der Stein aus Indien importiert wurde. Also ich war persönlich noch nie in Indien, aber ich denke, dass das die Farben Indiens sind und es gefällt mir.[71]


Als nächstes wird, ohne weitere Spezifizierungen des auslösenden Momentes der Indien-Assoziation, das Material genannt, gefolgt von dem Löwen-Kapitell sowie dem darunter befindlichen Schriftzug in Devanagari an der Nordfassade des Botschaftsgebäudes (siehe Abbildung 3).[72]

Das Material des roten Sandsteins – und nicht beispielsweise die kubisch-zylindrische Formengebung des Botschaftsgebäudes – ist demnach das wesentliche Merkmal für viele Befragte zur assoziativen Anbindung der Botschaft an Indien. Zu fragen wäre dabei, warum der rote Sandstein mit Indien assoziiert wird. Als ein Hinweis kann folgendes Zitat verstanden werden:

Für mich ist es die Steinfarbe und die Steinstruktur. Das ist etwas, was ich mit Indien verbinden, warum weiß ich aber auch nicht. Das muss irgendwo mal im Bilderbuch vergangener Zeiten aufgetaucht sein.“[73]


Dieses ‚Bilderbuch vergangener Zeiten’ könnte beispielsweise die bekanntesten Bauwerke und ‚Aushängeschilder’ (Nord-) Indiens abgebildet haben wie das Rote Fort in Delhi oder die Anlage Fatehpur Sikri, die größtenteils in rotem Sandstein errichtet sind. Folgendes Zitat legt die Quellen des Wissens und der Imaginationen zu Indien offen: „Ich [kenne] diese Kultur nur aus dem Fernsehen, Büchern, Erzählungen und Berichten von Freunden.[74] Zusammenfassend lässt sich formulieren, dass in erster Linie der rote Sandstein des Botschaftsgebäudes Indien symbolisiert, erst danach werden die Hoheitszeichen des Landes als Erkennungszeichen genannt.

Bei einem Vergleich dessen mit den Assoziationen der Befragten zu Indien wird Folgendes deutlich: Der rote Sandstein Indiens scheint Indien in seiner Natur, Kultur(en), Geschichte und Tradition(en) zu verkörpern. Diese Aspekte stehen bei den Indien-Assoziationen der Befragten jedoch nicht im Vordergrund, sondern sind tendenziell nachgeordnete Bestandteile. Dennoch wird der rote Sandstein des Botschaftsgebäudes mit seinen Konnotationen erfolgreich gelesen und zum ‚Symbol’ für Indien. Damit wird auf eine große Wirkungsmacht des Materials (in seiner spezifischen Gestaltung) verwiesen. Der rote Sandstein vermag es scheinbar, bestehende Länderbilder der Befragten mit anderen Assoziationen zu Indien zu überlagern und neue Prioritäten in der Wahrnehmung des Landes zu setzen.

Charakteristisch an den Eindrücken, die das indische Botschaftsgebäude bei den Befragten hervorruft, ist ihre Unterschiedlichkeit und Ambivalenz. Es sind im Wesentlichen drei Wahrnehmungsweisen auszumachen, die sich z. T. auch überlappen: eine positiv konnotierte mit Eindrücken wie warm, schön, interessant, einladend, eine negativ konnotierte mit Empfindungen wie schroff, kühl, mächtig und eine, die die Widersprüchlichkeit des Gebäudes benennt. Darüber hinaus werden Eindrücke wie modern oder geheimnisvoll formuliert, die jedoch nicht eindeutig bewertet und damit zugeordnet werden können.[75] Wie diese z. T. widersprüchlichen) Eindrücke des Botschaftsgebäudes miteinander in Verbindung gebracht werden, sollen ein charakteristisches Zitate demonstrieren:

Der Kontrast zwischen diesen schwarzen Rundungen und die Mauersteine. Der Mauerstein könnte von 1300 herum sein und diese schwarzen Innenhoffenster und auch der Zaun sind relativ modern. [...] Ich finde die Struktur von den Steinen sehr schön, dass es nicht so einheitlich flächig ist. Die Fenster finde ich ein bisschen schießschartenartig, das erinnert mich an eine Burg.[76]


Auf die Frage nach der möglichen Botschaft, die Indien mit seinem Botschaftsgebäude vermitteln möchte, benennt ein Viertel der Befragten Moderne und Anschlussfähigkeit. Unter diese beiden Begriffe sind Nennungen wie progressiver, aufstrebender Staat, ‚nicht so arm’ oder Anschlussfähigkeit an Europa subsummiert.[77] Zwei Zitate sollen dies untermalen:

Moderne. Und auf jeden Fall, dass Indien in sich gefestigt ist und kein Entwicklungsland ist. Indien will das Klischee eines Entwicklungslandes loswerden. Dass es ein Staat ist, der einfach da ist. Wie ein Fels in der Brandung.[78]

Und: „Dass es halt doch nicht so ein armes Land ist, wie die Leute immer denken. Weil sie sich doch so eine moderne, neue Botschaft leisten können hier in Berlin.[79]


An zweiter Stelle der möglichen Botschaften der Botschaft stehen drei unterschiedliche Aussagenkomplexe: Zum ersten werden Indiens Geschichte und Tradition mit Begriffen wie Kultur-, Traditionsbewusstsein und -verbundenheit als mögliche Aussage des Gebäudes benannt. Das folgende Zitat belegt, wie es zu dieser Wahrnehmung kommt:

Eine lange Geschichte [...] Die Mauer macht so einen Eindruck, als ob sie nicht nur in diesem Jahrhundert gebaut worden ist. Als ob das eine Architektur ist von etwas, das es schon länger gibt.“[80]


Zum zweiten werden Stärke, Beständigkeit und Wehrhaftigkeit als mögliche Botschaft des Gebäudes benannt. Zum dritten wird angeführt, dass sich Indien mit diesem Botschaftsgebäude als weltoffen und einladend präsentieren möchte. Diese verschiedenen Aussagen des Gebäudes werden auch miteinander kombiniert:

Das ist ein Mix aus Modernität und Verhaftung in alten Werten. Modern sind die Stahlanteile, sicherlich die Grundform der Architektur, und der Stein steht für die Verhaftung in der alten Kultur Indiens. Nicht nur seine Farbe, sondern auch die Art, wie die Steine behauen sind – dass das alles eine gewisse Ursprünglichkeit hat.[81]


An dritter Stelle stehen Selbstbewusstsein und Bedeutsamkeit als mögliche Botschaften des Gebäudes. Dies wird beispielsweise so formuliert:

Das soll auch damit zum Ausdruck kommen: Es ist kein Tigerstaat mehr, es ist kein Entwicklungsstaat mehr. In Zukunft wird der Staat wahrscheinlich zu den ranghöchsten Nationen der Welt zählen.[82]


Präsenz als beabsichtigte Aussage des Gebäudes steht an vierter Stelle aller Nennungen. Eine befragte Person, die seit langem in der Entwicklungshilfe tätig ist, interpretiert das Gebäude dabei auf diese Weise:

Indien hat gesagt: Wir sind Indien, wir bauen so, dass wir gar nicht übersehen werden können. Das ist eine Prestigefrage. Ein reiches Land kann sich das leisten. Ich bin der Meinung, ein armes Entwicklungsland sollte sich das nicht leisten können. Vielleicht bekommen sie auf die Art und Weise mehr Entwicklungshilfe von Deutschland und wir bezahlen.[83]


Verdichtet man diese Aussagen, so lässt sich feststellen: Rund die Hälfte aller Nennungen bezeichnet die selbstbewusste Inszenierung des Staates Indiens als modern, beständig und solide. Hinterlegt wird dieses Bild mit Traditionsbewusstsein und Weltoffenheit. Wie auch in einigen Zitaten anklingt, haben diese, dem Botschaftsgebäude zugedachten Aussagen nur wenige Berührungspunkte mit dem Länderbild, das die Befragten von Indien haben. Denn dies zeichnet primär ein anderes Bild des Landes. Die Interpretation des Gebäudes durch die Befragten und die genannten möglichen Botschaften legen offen, dass das Botschaftsgebäude ein wirkungsmächtiges Gegenbild zu schaffen scheint, dessen Aussagekraft offensichtlich nicht nur groß, sondern vor allem auch verhältnismäßig eindeutig und verständlich zu sein scheint. Die Wirkungsmächtigkeit dieses Gegenbildes wird umso deutlicher, hält man sich vor Augen, dass rund ein Viertel aller Befragen das Botschaftsgebäude für eine gelungene Repräsentation Indiens halten.[84] Demnach verfügt das Botschaftsgebäude – der Wahrnehmung und Interpretation nach – für einen Teil der Befragten offensichtlich Konsens bildendes wie überzeugendes Potenzial. Denn es scheint möglich zu sein, ein andersartiges Länderbild Indiens mit den Aussagen des Botschaftsgebäudes in Einklang zu bringen.


3.4  Intendierte und rezipierte Botschaften der indischen Botschaft

Stellt man nun die zwei Seiten des Staats- und Länderbildes Botschaft – seine Produktion und Rezeption – einander gegenüber, zeigt sich, ob und auf welche Weise die jeweilige Botschaft der Botschaft ankommt.

Als wesentliches Element ihrer Staatsrepräsentation benennt die indische Regierung eine Modernität, die auf integrative Weise mit der Ästhetik des traditionellen, kulturellen Erbes Indiens verbunden ist. Auf diese Weise soll der indische Staat – in der Verschmelzung von Tradition und Moderne – auf dem Weg in die Zukunft präsentiert werden.

Diese Vorgaben der Regierung setzen Léon Wohlhage Wernik Architekten Berlin in einer Adaption und Neuinterpretation traditioneller indischer Baumaterialien und architektonischer Elemente um. Dabei wird in der Auswahl des Materials, in der Aufriss- wie auch (teilweise) der Grundrissgestaltung Bezug auf indische Herrschaftsarchitektur der Mogul-Zeit genommen. Dadurch werden die damals intendierten Aussagen von Macht, Stärke, Wehrhaftigkeit, politischer wie wirtschaftlicher Prosperität und staatlicher Autonomie dem heutigen Indien zugeschrieben. Zugleich findet eine Verschmelzung von Tradition und Moderne sowie ein Verweis in die Zukunft statt: Indiens war, ist gegenwärtig und wird auch zukünftig ein mächtiger und potenter Staat sein.

Bei Befragungen vor der indischen Botschaft zur Eruierung der Rezeption des Gebäudes wird ‚Indien’ primär über das Material des roten, bruchrauen Sandsteins assoziiert. Als vermutete zu kommunizierende Botschaften benennen die Befragten in erster Linie Moderne, Tradition, Stärke und Beständigkeit, Weltoffenheit und Selbstbewusstsein. Somit zeigt sich, dass die intendierte Botschaft der indischen Regierung in ihrer architektonischen Umsetzung nicht nur bei den Befragten angekommen, sondern auch sehr deutlich lesbar und zu verstehen ist. Darüber hinaus werden den Befragten weitere Botschaften, die von der indischen Regierung in ihren Vorgaben nicht explizit benannt werden, zugestellt: Stärke, Beständigkeit und Selbstbewusstsein. Der Inszenierung des indischen Botschaftsgebäudes als kleine Festungsanlage im Stil eines Roten Forts sind diese Botschaften implizit. Entsprechend werden auch sie von den Befragten wahrgenommen und gelesen.

Damit zeichnet sich ab, dass die intendierten Botschaften der indischen Botschaft von den Befragten sowohl als Botschaften erkannt und wahrgenommen als auch im intendierten Sinne verstanden werden. Die Strategie der indischen Botschaft, per Beauftragung eines deutschen Architekturbüros interkulturelle Übersetzungsarbeit und Lesbarkeit für die Vermittlung der Botschaften der Botschaft einzukaufen, scheint sich somit ausgezahlt zu haben.

Es bleibt zu überprüfen, ob bei allen Berliner Botschaftsneubauten die Rechnung so schlüssig und gut aufgeht wie im Falle der indischen Botschaft.[85] Doch nicht nur Botschaftsneubauten können auf diese Weise als Staats- und Länderrepräsentationen in den Blick genommen werden. Auch Strategien wie der Kauf z. B. von Villen oder die Anmietung von Büroetagen für Botschaften bieten viel Potenzial für die Untersuchung staatlicher Repräsentation per Architektur.


 



Abbildungslegende:
 

Abb. 1: Die Botschaft der Republik Indien, Ansicht von Südost
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 2: Entwurfsskizze des indischen Botschaftsgebäudes
(Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 3: Blick auf das Eingangsatrium der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 4: Einsicht in den Gartenhof der indischen Botschaft von Westen mit Blick auf den ‚Botschaftertum’
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 5: Gartenhof der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 6: Nordfassade der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 7: Ansicht der indischen Botschaft von Südost mit ‚Botschafterturm’
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 8: Treppenrampe zum Dachgarten der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).

Abb. 9: Das Freiluft-Observatorium Jantar Mantar in Jaipur
(Quelle: http://www.bomhard.de/englisch/jaipur/03.html).
 


 

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Anmerkungen:
 

[1] Vgl. http://www.allnationsfestival.de/, Auswärtiges Amt 2007. Interessant ist dabei, welche Länder Einblicke ins Innenleben ihrer Botschaft gewähren.

[2] Berlin Erkundungen 2007, o. S.

[3] Tourguide Berlin – Alles über Berlin 2007, o. S.

[4] Hotze, Hoepner-Fillies 2005, o. S.

[5] Vgl. z.B. auch Art: Berlin 2007, Berlin. Starting Point 2007, Ticket B – Stadtführungen von Architekten in Berlin 2007.

[6] Vgl. beispielsweise Bolk 2003, Englert, Tietz 2003, Freytag, Philipps 2006, Redecke, Stern 1997.

[7] Vgl. z.B. Redecke, Stern 1997 oder Schäche 1984.

[8] Vgl. Binder, Deuber-Mankowsky 2004.

[9] Der Beitrag basiert auf der Dissertation „Botschaften mit Botschaften. Zur Produktion von Länderbildern durch Berliner Botschaftsbauten. Ein Beitrag zu einer Neuen Länderkunde“ (vgl. Fleischmann 2005). Zur Einführung in die deutschsprachige Neue Kulturgeographie vgl. Gebhardt, Reuber, Wolkersdorfer 2003, für Einzelfallstudien zu Raumbildern vgl. z. B. Bollhöfer 2007, Fleischmann, Strüver, Trostorff 2004, Flitner 1999, Lossau 2002, Strüver 2005 oder Wucherpfennig 2006.

[10] Wenn im Folgenden von Länderbildern und –repräsentationen die Rede ist, so umfasst der Begriff Land dabei nicht nur den Natur- und Kulturraum, sondern auch dessen politische und staatliche Verfasstheit.

[11] Vgl. Brandt, Buck 2002, S. 384f.

[12] Vgl. Richter 2000, S. 13.

[13] Vgl. ebd.

[14] Vgl. Arnold 1998, S. 53, Koch 2002, S.357.

[15] Vgl. Leonhard, Stead, Smewing 2002: 1ff.

[16] Sigel 2000, S. 50.

[17] Vgl. Warnke 1984, S. 14ff.

[18] Vgl. ebd., S. 15.

[19] So ist der der Grad gemeinsamer architektonischer wie kultureller Kontexte zwischen Deutschland und Frankreich ungleich höher als beispielsweise zwischen Deutschland und den Vereinten Arabischen Emiraten.

[20] Vgl. Raff 1994, S. 74.

[21] So ist beispielsweise die Fassade der ungarischen Botschaft in Berlin mit „Platten aus gelbgrau geflammtem ungarischen Kalkstein verkleidet“ (Bolk 2003, S 15), den Eingangshof der britischen Botschaft in Berlin ziert eine englische Eiche, „die sorgfältig in einer Baumschule groß gezogen und dann [...] mit ihrer bereits ansehnlichen Größe eingepflanzt“ wurde (Krüger 2002, S. 4), und die Fensterelemente der Botschaft Malaysias in Berlin sind aus malaiischem Meranti-Holz (Klaaßen 2000, S. 16).

[22] Gleichzeitig verweisen sie darauf, dass eine Bearbeitung von Botschaftsgebäuden auf zweierlei Ebenen weit reichende Potenziale für Politische Architektur bietet: Zum einen könnte die (nationen- und architekturgeschichtsübergreifende) Vielschichtigkeit politischer Repräsentation Gegenstand von Forschung sein. Zum anderen könnten architektonische Repräsentationssysteme und politische Konnotationen in ihrer kulturellen Kontextualisiertheit verstärkt zum Thema Politischer Architektur werden.

[23] Ebenso könnten beispielsweise Repräsentationsstrategien wie die Anmietung eines bestehenden Gebäudes oder einer Büroetage betrachtet werden.

[24] Vgl. Nöth 1985, S.62 f.

[25] Vgl. Hall 1997, S. 34 ff.

[26] Vgl. Eco 2002, S. 301 ff.

[27] Harries 1997, S. 89.

[28] Ebd., S. 99.

[29] Ebd., S. 106.

[30] Dreyer 2007, o. S.

[31] Auch im Bereich der Neuen Kulturgeographie finden solche kulturtheoretisch orientierte semiotische Ansätze Anwendung. Dafür sei beispielhaft auf Cosgrove 1999, 2006 und Duncan 1990 verwiesen.

[32] Die Befragungsergebnisse wurden durch Atmosphärenbeschreibungen, die von Studierenden im Rahmen eines Seminars der Autorin erstellt wurden, sowie durch material-ikonographische Analysen ergänzt, auf die im Folgenden jedoch nicht eingegangen werden kann (vgl. Fleischmann 2005, S. 143f).

[33] Vgl. Auswärtiges amt 2004, o. S.

[34] Vgl. Bloch 1996, S. 452.

[35] Vgl. Rothermund, Rothermund 1995.

[36] Vgl. Bloch 1996, S. 452f.

[37] Vgl. Auswärtiges Amt 2004, o. S.

[38] Vgl. Fischer Taschenbuch Verlag 2004, S. 194, 105.

[39] Vgl. Auswärtiges Amt 2004, o. S.

[40] Vgl. ebd., o. S.

[41] Vgl. ebd.

[42] Bronger 1996, S. 25.

[43] Vgl. Englert, Tietz 2003, S. 192.

[44] Vgl. Auswärtiges Amt 2004, o. S.

[45] Vgl. Léon Wohlhage Wernik Architekten o. J. b, S. 1.

[46] Vgl. Englert, Tietz 2003, S. 192.

[47] Berlin Office of the Indian Embassy – Government of India, GBB Gewerbebau-Beratung GmbH 1997, S. 4.

[48] Vgl. Léon Wohlhage Wernik Architekten o. J. a, S. 1.

[50] Vgl. Léon Wohlhage Wernik Architekten o. J. a, o. S.

[51] Vgl. Léon Wohlhage Wernik Architekten 2001, o. S.

[52] Englert, Tietz 2003, S. 192.

[53] Léon Wohlhage Wernik Architekten o. J. b, S. 2.

[54] Ebd.

[55] Ebd.

[56] Ebd.

[57] Ebd., S. 3.

[58] Léon Wohlhage Wernik Architekten 2001, o. S.

[60] Aus veröffentlichungsrechtlichen Gründen können leider keine Abbildungen der beiden Anlagen gezeigt werden. Vgl. Barkemeier 1997, S. 173, Bautzke 1995, S. 261 ff., Rothermund 2002, S. 45 f., Schwelin 1996, S. 39 ff.

[61] Vgl. Barkemeier 1997, S. 193.

[62] Ebd.

[63] Ebd., S. 193f.

[64] Ebd., S. 236.

[66] Vgl. ebd.

[67] Vgl. Barkemeier 1997, S. 174 f., Rothermund 2002, S. 37 ff.

[68] Vgl. ebd.

[69] Vgl. Fleischmann 2005, S. 246 ff.

[70] Vgl. ebd., S. 248 f.

[71] Ebd., S. 248.

[72] Vgl. ebd., S. 248 f.

[73] Ebd., S. 249.

[74] Ebd., S. 250.

[75] Vgl. ebd.

[76] Ebd., S. 251.

[77] Vgl. ebd., S. 252.

[78] Ebd.

[79] Ebd., S. 253.

[80] Ebd.

[81] Ebd.

[82] Ebd.

[83] Ebd.

[84] Vgl. ebd., S. 254.

[85] Dass dem nicht so ist, zeigt das Beispiel der südafrikanischen Botschaft. Vgl. dazu ausführlich Fleischmann 2005, S. 256 ff.

 


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12. Jg., Heft 1
August 2007