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Als
Berlin mit dem Hauptstadtentscheid im Jahr 1991 zur Hauptstadt Deutschlands
gekürt wird, wird die Stadt erneut zum Ort staatlicher und nationaler
Repräsentation. Doch nicht nur Deutschland, sondern auch andere Staaten
nutzen die seltene Chance der Neuentstehung einer Hauptstadt zur
Selbstdarstellung in Form von Botschaften. Vor allem Botschaftsneubauten
bieten die Möglichkeit zur staatlichen Selbstinszenierung per Architektur
und deren Installation im Hauptstadtraum.
Dass diese
architektonischen Staatsrepräsentationen publikumswirksam sind, spiegelt
sich im großen öffentlichen Interesse an Botschaften wider: Im Rahmen des
stets gut besuchten alljährlichen All Nations Festivals öffnen
rund 30 der 146 Berliner
Botschaften ihre Türen, um einen Blick hinter die Kulissen zu ermöglichen
und für ihr Land zu werben.[1]
Auf zahlreichen Stadtführungen können die „Visitenkarten der Länder“[2],
die „Berliner Internationale“[3]
oder die „inoffizielle internationale Bauausstellung“[4]
besichtigt werden.[5]
Nicht zuletzt aktuelle Veröffentlichungen jenseits üblicher touristischer
Informationsliteratur spiegeln das große Interesse an Botschaftsgebäuden
wider.[6]
In den Fokus wissenschaftlichen Interesses geraten Botschaften weitaus
seltener. In der Architektur und Kunstgeschichte werden Botschaften als
Repräsentationsbauten in den Blick genommen. Im Vordergrund stehen dabei
häufig einzelfallbezogene Beschreibungen der architektonischen Gestaltung
sowie Aufarbeitungen der Gebäudegeschichte[7].
Englert und Tietz legen 2003 eine nahezu alle Berliner Botschaften
umfassende Darstellung vor und bieten damit erstmalig systematische
Beschreibungen und Abbildungen der bestehenden Botschaftsgebäude. Eine
programmatische Veröffentlichung zum Baugenre Botschaft, die die
vielfältigen Aspekte dieser Staatsrepräsentationen behandelte, existiert
bislang jedoch noch nicht. Die Stadtethnologie interpretiert urbane Räume
als symbolische Landschaften, in denen Botschaften ein Element der
hauptstädtischen Inszenierung darstellen. In diesem Kontext beleuchten
Binder und Deuber-Mankowsky[8]
unterschiedliche Perspektiven staatlicher Repräsentation als Beiträge zur
symbolischen Textur des urbanen Hauptstadtraumes Berlin.
Der vorliegende Beitrag wiederum betrachtet Botschaftsbauten vor dem
(disziplinären) Hintergrund der deutschsprachigen Neuen Kulturgeographie,
die sich in Folge der kulturtheoretische Wende – neben anderem – mit
Raumbildern auseinandersetzt.[9]
Botschaftsgebäude werden dabei als idealisierte Staats- und
Länderrepräsentationen bzw. -bilder verstanden, die mittels Architektur
hergestellt werden und die – ‚übersetzt’ in Materialität – im
hauptstädtischen Raum von
Passantinnen und
Passanten wahrgenommen und
interpretiert werden (können).
Dieser Perspektive implizit ist eine Beschäftigung mit zwei Seiten von
Botschaftsarchitektur: die architektonische Produktion von Staats-
bzw. Länderbildern[10]
und deren Rezeption. Hinsichtlich der Produktion von Länderbildern
gilt es, zweierlei zu eruieren: zum einen, welche Vorgaben die Bauherren,
Regierungen also, bezüglich ihrer Länderrepräsentation formulieren sowie
welche Strategien sie zu deren Umsetzung in Architektur ergreifen, und zum
anderen, auf welche Weise die beauftragten Architekten diese
Regierungsvorgaben interpretieren und in Architektur und Materialien
‚übersetzen’. Hinsichtlich der Rezeption von Botschaftsgebäuden steht deren
Wirkung im Straßenraum, wie sie von Passanten und Passantinnen wahrgenommen
werden kann, im Vordergrund. Eine Gegenüberstellung der Produktions- und
Rezeptionsseite des Länderbildes Botschaft zeigt, ob und auf welche Weise
die jeweilige Botschaft der Botschaft ankommt.
Am Beispiel des Botschaftsneubaus der Republik Indien wird nachvollzogen,
auf welche Weise Architektur zur Herstellung eines Länderbildes eingesetzt
wird und wie die ‚architektonische Manifestation’ des indischen Länderbildes
wahrgenommen und interpretiert wird.
1. Botschaften als Staatrepräsentanzen und Staatrepräsentationen
Botschaften sind Repräsentationsarchitektur im Wortsinn: Nach dem Wiener
Übereinkommen über Diplomatische Beziehungen haben Botschaften die Aufgabe,
die ständige diplomatische Vertretung eines Entsendestaates in einem
Empfangsstaat unter der Leitung eines Botschafters zu beherbergen. Ein
Botschafter ist der persönliche Vertreter des Staatsoberhauptes des
Entsendestaates mit besonderen Ehrenrechten.[11]
Damit stellen Botschaften die ‚bauliche Hülle’ der ranghöchsten Form
ständiger Präsenz und Repräsentation eines Staates in einem anderen Staat
dar. Diese Funktion einer Staatsrepräsentanz ist auch im Raumprogramm
von Botschaften ‚ablesbar’: Botschaften sind Behördenunterkünfte, die sehr
komplexen Ansprüchen unterschiedlicher Diskretions- und Sicherheitsstufen
genügen müssen.[12]
So ist in einer Botschaftskanzlei nicht nur das Büro des Botschafters
untergebracht, sondern auch verschiedene Abteilungen wie beispielsweise
Wirtschaft und Handel, Bildung und Kultur, Militär, Wissenschaft und
Technologie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu kommen üblicherweise
Einrichtungen wie eine Bibliothek, ein Multifunktions- oder Konferenzraum,
evtl. eine Küche oder Räume für Ausstellungen. Darüber hinaus muss in
Botschaften – vor allem im Zusammenhang mit Konsulaten
– auf effiziente
Weise erheblicher Publikumsverkehr abgewickelt werden können.[13]
Nicht zuletzt ein neues Verständnis von Diplomatie – die so genannte Public
Diplomacy – verweist jedoch auf die wichtige Rolle, die
Botschafts(neu)bauten bei der Staatsrepräsentation zukommt: Vor dem
Hintergrund aktueller Globalisierungs- und Transformationsprozesse hat sich
das Geschäft der Diplomatie grundlegend verändert: Das
klassisch-diplomatische Aufgabenfeld von Berichten, Verhandeln und
Repräsentieren reduzierte sich nahezu ausschließlich auf die Repräsentation
eines Staates. Gleichzeitig hat sich auch die Art des Repräsentierens – u.
a. aufgrund des verschärften weltweiten Wettbewerbs von Staaten sowie
technischer Neuerungen im Bereich der Massenmedien - stark gewandelt.[14]
Resultat dieser Entwicklungen ist das Konzept von Public Diplomacy, unter
dem – stark vereinfacht formuliert – die Anwendung professioneller und
häufig auch massenmedialer Vermarktungsstrategien aus der Werbebranche zur
Erzeugung von Sympathien, Interesse und Verständnis für den je eigenen Staat
zu verstehen ist.[15]
Zielgruppen von Public Diplomacy sind
– in Abgrenzung zur klassischen
Diplomatie
– nicht mehr nur Vertreter aus Politik und Wirtschaft, sondern
vielmehr die breite Öffentlichkeit. Insofern setzt Public Diplomacy als neue
Art der Staatsrepräsentation in Form professionellen Staats- und
Ländermarketings deutliche Zeichen. Ein Weg, solche deutlichen und gut
sichtbaren Zeichen mit hoher Bestandsdauer und ebensolchem Wirkungsgrad zu
setzen, ist der Einsatz von Architektur und das Ausstattungsdesign von
Gebäuden. Neben Internationalen Weltausstellungen, die auch als „Plattform
der kompetitiven staatlichen Imagebildung und des ‚corporate design’“[16]
gesehen werden, stellen Botschaften und deren architektonische Gestaltung
eine prominente Möglichkeit der Selbstinszenierung und Produktion eines
Staats- und Länderbildes dar. Vor allem Botschaftsneubauten bieten dafür
maximales Potential.
Botschaften sind also nicht nur Behördenunterkünfte, sondern können als
komplexe Staatsrepräsentationen in Architektur und Material verstanden
werden, die im Feld der Politischen Architektur eine besondere Stellung
einnehmen. Unter Politischer Architektur wird hier – in Anlehnung an Warnke[17]
und in zugegeben starker Vereinfachung und Zuspitzung –
Bedeutungsarchitektur verstanden, die im Dienste von Machthabenden
(einerlei, ob Monarchien, Diktaturen oder Demokratien) zur
öffentlichkeitswirksamen Vermittlung politischer und gesellschaftlicher
Bedeutungen bzw. Bedeutsamkeiten dient. Warnke unterscheidet dabei u. a.
zwischen Herrschafts- und Gemeinschaftsarchitektur.[18]
Bei der Untersuchung Politischer Architekturen können unterschiedliche
Analyseebenen in den Blick genommen werden: gesamte Städte (z. B.
Barockanlagen oder Stadtentwürfe wie Brasilia), einzelne Bauensembles (z. B.
das Baugenre des Palastes oder Parlaments) oder aber bestimmte Bauformen und
-bestandteile (z. B. Brücken, Säulen oder Kuppeln). Diese Analyseebenen
können dabei einerseits anhand prominenter Beispiele innerhalb einer
geschichtlichen Epoche bearbeitet werden, andererseits aber auch anhand der
(Be-) Deutungsentwicklung im zeitgeschichtlichen Verlauf.
Das Baugenre Botschaft lässt sich nur schwer diesen Kategorien bzw.
Analyseebenen zuordnen, sind seine politischen Aussagen doch äußerst
vielschichtig und Teil komplexer Beziehungsgefüge, die von Bau zu Bau
(selbst eines einzigen Entsendestaates) variieren können. Denn einerseits
sollen Botschaftsgebäude – in Abhängigkeit von den historischen, politischen
und wirtschaftlichen Beziehungen des Entsendestaates zum jeweiligen
Empfangsstaat
– politische Botschaften übermitteln, die von
freundschaftlicher Verbundenheit bis Reserviertheit reichen können.
Dementsprechend wird ein architektonischer Ausdruck von Sympathie,
Offenheit, Neutralität bzw. Distanzierung durch das jeweilige
Botschaftsgebäude herzustellen versucht. Gleichzeitig verkörpern
Botschaftsgebäude idealisierte Selbstdarstellungen von Staaten. So
spielen Darstellungen des staatlichen Selbstverständnisses, die von
‚welt-mächtiger Omnipotenz’ bis zum bescheidenen Existenzbeweis reichen
können, ebenfalls eine Rolle. Andererseits sind Botschaftsgebäude
gleichzeitig als Staatswerbung im Sinne von Public Diplomacy wie auch als
Identifikationsobjekte für Staatsangehörige des Entsendestaates zu sehen.
Auch wenn dies eine untergeordnete Funktion haben mag, so sind doch positive
‚Werbeinhalte’ und Identifikationsmöglichkeiten, die über Flagge und Wappen
hinausgehen, anzubieten. So stehen Botschaften in dem Spannungsfeld, evtl.
gleichzeitig Macht- und Gemeinschaftsarchitektur sein zu ‚müssen’.
Dies wird von einer weiteren Aussagenebene überlagert, die vor allem bei
Botschaftsneubauten zum Tragen kommt: Je nach Architektursprache eines
Botschaftsgebäudes müssen unterschiedliche Interpretationsschemata angelegt
werden. Die Botschaft eines Botschaftsgebäudes, das in den Architektur- und
Materialtraditionen des Entsendestaates errichtet ist, mag zwar auch
vor dem Hintergrund der Architektur- und Materialtraditionen des Empfangsstaates
zu entschlüsseln sein. Es ist jedoch – in Abhängigkeit von gemeinsamen
kulturellen Kontexten des Entsende- und Empfangsstaates – möglich, dass nur
einen Teil der politischen Konnotationen des Gebäudes gelesen werden kann.[19]
Gegebenenfalls bedarf die Analyse von Botschaftsgebäuden also einer
Einarbeitung in architektonische und materiale Repräsentationssysteme des
Entsendestaates.
So kann also auch die Wahl der entwerfenden Architekten eines
Botschaftsgebäudes Einfluss auf den Grad der ‚kulturellen Übersetzung’ und
Lesbarkeit eines Botschaftsgebäudes haben: Die Wahl eines Architekturbüros
aus dem Empfangsstaat trägt möglicherweise durch das gemeinsame
soziokulturelle und architektursprachliche Bezugssystem von
Botschaftsentwerfenden und –entschlüsselnden zu einer deutlicheren
Lesbarkeit der Botschaft bei. Die Realisierung eines weniger
empfangsstaatlich kontextualisierten Botschaftsgebäudes wiederum kann jedoch
als selbstbewusste Demonstration des Selbstverständnisses des
Entsendestaates auch Programm sein.
Darüber hinaus spielt bei Botschaftsbauten die Wahl der verwendeten
Materialien eine besondere Rolle. Im Zusammenhang mit
material-ikonographischen Überlegungen weist Raff
auf die topographische Verweisfunktion von Materialien hin.[20]
So kann es bei der materiellen Gestaltung von Botschaftsgebäuden ein
Ansinnen sein, den Natur- und ‚Kulturraum’ des jeweiligen Landes über seine
Materialien, ihre Gestaltung, Anordnung und ggf. auch über ihre spezifische
Bearbeitung zu repräsentieren.[21]
Dabei sind ‚landestypische’ Materialien hier wesentlich mehr sind als nur
Fassade: Sie verkörpern ein Land in seiner Materialität und stellen
–
im Falle von Botschaften – ‚das Land selbst’ dar. Nationale Repräsentation
ist also mit der programmatischen Verwendung ‚landestypischer’ Materialien
aufs Engste verbunden. Entsprechend sind Materialien und die ihnen
zugeschriebenen Bedeutungen in der Analyse von Botschaftsbauten zu
berücksichtigen.
Schon diese kurze Darstellung verdeutlicht die hohe Komplexität des
(architektonischen) Repräsentationssystems Botschaft und mag erklären,
weshalb das Baugenre Botschaft in Politischer Architektur bisher kaum
Berücksichtigung fand.[22]
Gleichzeitig wird deutlich, dass die Analyse eines Botschafts(neu)baus als
Staats- und Länderrepräsentation auch eine Analyse seiner
Produktionszusammenhänge umfassen muss. In den Blick zu nehmen sind also
auch: der Bauherr, also der Entsendestaat, seine wirtschaftlich-politische
Verfasstheit und seine Beziehungen zum Empfangsstaat, die intendierte
Botschaft des Botschaftsbaus, die Strategie(n) des Entsendestaates, die
intendierte Botschaft per Architektur zu kommunizieren wie z. B. die
Ausschreibung eines Wettbewerbs oder Direktvergabe des Auftrages, die
Wettbewerbsbedingungen wie inter- oder national, offen oder geschlossen
sowie die letztendliche Auswahl des zu realisierenden Entwurfes.[23]
Nur mit Hilfe dieser Informationen ist es möglich, die architektonische
Produktion einer Staatsrepräsentation in Form eines Botschafts(neu)baus
nachzuzeichnen.
2. Repräsentationstheoretische Hintergründe
Theoretischer Hintergrund der analytischen Annäherung an das komplexe
Repräsentationssystem Botschaft sind zeichen- bzw.
repräsentationstheoretische Überlegungen, die sich mit den Prozessen der
Herstellung und des Wandels von Bedeutungen auseinandersetzen. Basierend auf
dem linguistischen Paradigma des Sprachwissenschaftlers Ferdinand de
Saussures bzw. dessen Weiterentwicklung und Anwendung auf nicht-sprachliche
Zeichen und Texte durch den Literaturwissenschaftler Roland Barthes steht
Folgendes im Zentrum: Ein Zeichen – sprachlich oder nicht-sprachlich
–
besteht stets aus zwei Teilen, die wie die Vorder- und Rückseite eines
Blattes Papier untrennbar miteinander verbunden sind: einem Bezeichneten
(oder Signifikat)
– die Vorstellungen, die man von einem Gegenstand, einer
Person oder einer Idee etc. hat – und einem Bezeichnenden (oder
Signifikant, dem materiellen Gegenstück des Bezeichneten wie gesprochene
oder geschriebene Worte oder Gegenstände.[24]
Erst die verbindliche Zuordnung von Bezeichnetem und Bezeichnendem
zueinander, die auf gesellschaftlichen Konventionen beruht, ermöglicht
Verständigung und Kommunikation. Ein Zeichen verfügt weiterhin über eine
Denotation und eine Konnotation: Während das untrennbare Bestehen eines
Zeichens aus Bezeichnetem und Bezeichnendem mit Denotation benannt wird,
bezeichnet die Konnotation weitere Bedeutungen eines Zeichens, die gemeinhin
als symbolische, metaphorische oder allegorische Ebene bezeichnet werden.
Dieses Bedeutungsplus eines Zeichens ergibt sich im Rahmen seiner jeweiligen
Verwendungszusammenhänge, in denen das Zeichen Anwendung und symbolische
Aufladungen erfährt.[25]
Eco überträgt dies – neben anderen – Anfang der 1970er Jahre auf Architektur
und ermöglicht mit seiner Architektursemiotik eine Annäherung an das
Verstehen und ‚Lesen’ von Architektur als komplexes Zeichen- oder
Repräsentationssystem. Nach Eco verfügen auch Gebäude, städtebauliche
Anlagen oder andere architektonische Zeichen über Denotationen und
Konnotationen, die er als primäre bzw. sekundäre Funktionen bezeichnet. Die
primäre Funktion offenbart den unmittelbaren Nutzen eines Gebäudes und ist
darin meist sehr eindeutig lesbar. Die sekundäre Funktion eines Gebäudes
stellt den symbolischen oder metaphorischen Gehalt eines Gebäudes dar, der
das Verständnis der ‚beherbergten’ Funktion kommuniziert. Die ‚Lesbarkeit’
und das Verstehen dieser konnotativen Gehalte von Architektur ist dann
gegeben, wenn Sendende und Empfangende von architektonischen Botschaften die
gleiche – gesellschaftliche vermittelte – Architektursprache sprechen. Auch
Konnotationen architektonischer Zeichen sind nicht dauerhaft fixiert,
sondern unterliegen zeitlichen und gesellschaftlichen Veränderungsprozessen
und Neuinterpretierungen.[26]
Architektursemiotische Ansätze, die z. T. sehr streng formalistische und
strukturalistische Parallelisierungen von Sprache und Architektur betreiben,
um auf diese Weise der architektonischen Bedeutungsproduktion in ihren
Einzelheiten auf die Spur zu kommen, wurden jedoch auch kritisiert.
So
mahnt Harries:
„We
should be on guard before semiotic and structuralist approach to
architecture. As Scruton maintains, they often offer little more than a
jargon that obscures more than it reveals”.[27]
Deshalb schlägt er
vor, Architektur mehr als bildhafte Repräsentation zu verstehen:
„To
speak of works of architecture as representations is to ascribe a pictorial
function to architecture. To understand the representational character of a
particular building, we have to understand just how it pictures, that is,
the form of representation employed.”[28]
In diesem Sinne sei es beispielsweise
„… not
sufficient to ask what the Gothic cathedral represents. The questions on
which our attention must focus are how the Gothic cathedral represents the
vision of heaven”.[29]
Eine ähnliche
Auffassung von Architektursemiotik, die stärker kulturtheoretisch
beeinflusst und ausgerichtet scheint, vertritt Dreyer, wenn er von Ansätzen
schreibt, die Architektur als Massenmedium begreifen:
„Hierbei wird Architektur in eine Reihe mit Fernsehen,
Film, Rundfunk, Internet, Presse, Sport, Werbung und Entertainment gehen
[sic], die als Medien der gesellschaftlichen Kommunikation in der
Massenkultur das öffentliche Bewusstsein prägen. Architektur verkörpert
dabei ein nicht-sprachliches und manchmal multimediales Zeichensystem, das
durch Verwendung plastischer, räumlicher und virtueller Bilder mehrdeutige
Botschaften vermitteln, die große Mengen von Adressaten erreichen und im
Rahmen der Massenkultur oft nivellierende und manipulierende Wirkungen
entfalten“.[30]
Gerade für die Analyse von Botschaftsbauten als Staats- und
Länderrepräsentationen erscheint dieser Ansatz sehr ergiebig.[31]
Nicht zuletzt das Konzept von Public Diplomacy legt offen, dass für die
Entschlüsselung von Botschaften als nationale Werbearchitektur semiotische
Analysen architektonischer (Einzel)Formen und ihrer Bedeutungsgehalte nicht
ausreichend bzw. gewinnbringend sind. Im Zentrum steht vielmehr - wie
bereits dargestellt – die umfassende Analyse der
Produktionszusammenhänge und Strategien der Staats- und
Länderbilderkonstruktion, die in der Realisierung eines architektonischen
Entwurfes gipfeln. Nur so kann die Bedeutungskonstruktion, die der
architektonischen Selbstinszenierung von Staaten in Form von
Botschafts(neu)bauten zugrunde liegt, offen gelegt werden.
3. Indische Staatsrepräsentation per Architektur
Am Beispiel des indischen Botschaftsneubaus in Berlin wird nun die
architektonische Produktion eines Staats- bzw. Länderbildes per Architektur
und dessen Rezeption beleuchtet.
Die Seite der Produktion umfasst wiederum zwei Seiten: zum einen die
Vorgaben der Bauherren bezüglich ihrer Länderrepräsentation und die
Strategien, die sie zu deren Umsetzung in Architektur ergreifen, zum
anderen, die Interpretation dieser Vorgaben und deren ‚Übersetzung’ in
Architektur und Materialien durch die beauftragten Architekten.
Informationen dazu erbringt eine Auswertung von Regierungsdokumenten und
Wettbewerbsunterlagen für das Botschaftsgebäude sowie von Entwurfs- und
Erläuterungstexten der beauftragten Architekturbüros (vgl. Fleischmann 2005,
S. 144ff).
Bei der Rezeption des Botschaftsgebäudes steht dessen Wirkung im
Straßenraum, wie sie von Passanten und Passantinnen (und nicht von
Privilegierten oder Nutzenden, die das Botschaftsgelände betreten dürfen)
wahrgenommen werden kann, im Vordergrund. Hierfür wurde eine stark
strukturierte, teilstandardisierte Befragung von 40 Personen vor dem
indischen Botschaftsgebäude zu ihren Assoziationen zu Indien, zum Länderbild
Indiens in seiner Erzeugung über das Botschaftsgebäude und zur Wirkung des
Gebäudes durchgeführt (vgl. Fleischmann 2005, S. 147ff).[32]
Eine abschließende Gegenüberstellung dieser beiden Seiten der
materialisierten Staatsrepräsentation Botschaft zeigt, ob und auf welche
Weise die Botschaft der indischen Botschaft ankommt.
3.1 Der Bauherr Indien und seine Beziehungen zu Deutschland
Die Republik Indien gilt mit ca. 1,1 Milliarden Einwohnern als die größte
(parlamentarische) Demokratie der Welt und ist – neun mal größer als
Deutschland – das siebtgrößte Land der Welt.[33]
Rund drei Viertel der indischen Bevölkerung sind Hinduisten und leben damit
in einem hierarchischen Kastensystem, das qua Geburt die gesellschaftliche
und berufliche Stellung festlegt.[34]
Etwa 25% der Bevölkerung Indiens leben unterhalb der Armutsgrenze und müssen
ihr Leben mit weniger als einem US-Dollar pro Tag fristen, knapp 80% aller
Inder und Inderinnen leben von weniger als zwei US-Dollar pro Tag. Besonders
betroffen sind dabei Frauen, die nach wie vor starken Diskriminierungen wie
Witwenverbrennungen oder Mitgiftmorden ausgesetzt sind.[35]
Obschon in Indien viele Millionenstädte existieren, leben drei Viertel der
indischen Bevölkerung im ländlichen Raum[36],
dem es an Infrastruktur-, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen mangelt.[37]
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Indiens beträgt im Jahr 2002 rund 510.000
Millionen US-Dollar (Deutschlands BIP liegt bei knapp zwei Milliarden
US-Dollar)[38],
Schätzungen gehen für die nächsten Jahre von einem weiteren
Wirtschaftswachstum aus.[39]
Obwohl die indische Wirtschaft in einigen Teilbereichen wie der
Informationstechnologie und die indische Forschung – etwa im Bereich der
Biotechnologie – in die internationale Spitzenklasse aufgestiegen ist, gilt
das Land nach wie vor als ein so genanntes Entwicklungsland.[40]
Indien hat innen- wie außenpolitisch einige Krisenherde zu bewältigen: Die
bekanntesten sind die Grenzkriege um Kaschmir im Norden des Landes sowie der
Konflikt mit Pakistan, der u. a. zum atomaren Aufrüsten beider Staaten
geführt hat.[41]
Der Versuch, Indien in einem Satz zu charakterisieren, muss scheitern.
Jedoch können mit Bronger zumindest einige Charakteristika benannt werden: „Indien
[ist, Anm. d. Autorin] bis heute ein Land der Vielfalt, der Gegensätze und
der Widersprüche geblieben“.[42]
Die Staaten Indien und Deutschland pflegen seit 1951 diplomatische
Beziehungen.[43]
Aktuell charakterisiert das Auswärtige Amt die Beziehungen zwischen Indien
und Deutschland folgendermaßen: Für Indien, das sich auf der Suche nach
seiner weltpolitischen und regionalen Rolle befindet, ist das vereinte
Deutschland einen wichtiger Partner. Beide Länder, so das Auswärtige Amt,
sind um einen weiteren Ausbau der bilateralen Beziehungen besonders im
Wirtschafts- und Wissenschaftsbereich bemüht, obgleich die wirtschaftlichen
Beziehungen zwischen Indien und Deutschland schon jetzt als vielfältig und
eng bezeichnet werden. Ein wichtiger Bereich wirtschaftlicher Kooperation
ist die deutsch-indische Entwicklungszusammenarbeit: Im Jahr 2004 sagt
Deutschland Indien Entwicklungsmittel in Höhe von 123,5 Millionen € zu.[44]
Deutschland ist für Indien also ein wichtiger Handelspartner und
Entwicklungshelfer, während Indien für Deutschland einen zunehmend wichtigen
Partner im Bereich wissenschaftlich-technischer Zusammenarbeit darstellt.
Vor diesem Hintergrund soll nun das Gebäude der indischen Botschaft in
Berlin entstehen.
3.2 Die Produktion des indischen Länderbildes per Architektur
Im Jahr 1996 erwirbt Indien im zukünftigen Diplomaten-Viertel
Berlin-Tiergarten (Stadtbezirk Berlin-Mitte) das Grundstück Tiergartenstraße
Nr. 17.[45]
Für die Auswahl einer geeigneten Bebauung des Grundstücks entscheidet sich
Indien 1998 als einer der wenigen Staaten, unter deutschen Architekten einen
beschränkten Wettbewerb auszuschreiben.[46]
Mit dem Engagement eines deutschen Architekturbüros verschafft sich Indien
eine Art ‚architektursprachliche Übersetzung’ Indiens für den
soziokulturellen Kontext Deutschlands. Es soll offenbar sichergestellt
werden, dass die Botschaft der indischen Botschaft im deutschen
Rezeptionskontext gelesen und verstanden werden kann.
Als Vorgabe bezüglich des zu kommunizierenden Länderbildes formuliert die
indische Regierung in ihrem Ausschreibungstext:
„The
building of the embassy should project to the visitor and user an image
which integrates the dynamism of modernity with the aesthetics of India’s
ancient culture and heritage.“[47]
Mit dem
Botschaftsgebäude soll also ein Bild Indiens kommuniziert werden, dass das
Land als modern und zugleich traditionsbewusst präsentiert. Die integrative
Verbindung von Tradition und Moderne verweist darauf, dass hierin kein
Widerspruch, sondern vielmehr ein ‚harmonisches Ganzes’ im Sinne eines
positiven Traditionsbewusstseins zu sehen ist. Indien wird in einer solchen
Darstellung also nicht nur in der Vergangenheit und Gegenwart verankert,
sondern auch – bedenkt man die mehrere Jahrzehnte andauernde
Gebäudestandzeit – in der Zukunft. Die intendierte Aussage der indischen
Botschaft könnte demnach lauten: Indien ist nicht ein Land zwischen
Tradition und Moderne, sondern ein Land mit Tradition und Moderne.
Der Gewinner des Wettbewerbes
– das Berliner Architekturbüro Léon Wohlhage Wernik Architekten
– setzt dieses Bild in einer Neuinterpretation
traditioneller indischer Baumaterialien und architektonischer Elemente um.[48]
Nach knapp zwei Jahren Bauzeit wird im Januar 2001 die feierliche Eröffnung
des rund 20 Millionen Euro teuren Botschaftsgebäudes begangen.[49]
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Abbildung 1:
Die Botschaft der Republik Indien, Ansicht von Südost
Abbildung 2:
Entwurfsskizze des indischen Botschaftsgebäudes
Abbildung 3:
Blick auf das Eingangsatrium der indischen Botschaft
Abbildung 4:
Einsicht in den Gartenhof der indischen Botschaft von Westen mit Blick auf
den ‚Botschaftertum’
Abbildung 5:
Gartenhof der indischen Botschaft
Abbildung 6:
Nordfassade der indischen Botschaft
Abbildung 7:
Ansicht der indischen Botschaft von Südost mit ‚Botschafterturm’
Abbildung 8:
Treppenrampe zum Dachgarten der indischen Botschaft
Abbildung 9:
Das Freiluft-Observatorium Jantar Mantar in Jaipur |
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Der fünfstöckige Solitärbau erscheint nach außen hin als klarer Quader,
verbirgt hinter der umgebenden Fassadenmauer jedoch ein komplex gegliedertes
Gebäude, dessen Herzstück ein Gartenhof im Botschaftsinneren bildet (siehe
Abbildung 1).[50]
Der Baukörper basiert konzeptionell auf einem Grundriss, der aus zweieinhalb
Quadraten besteht (siehe Abbildung 2):
Aus dem ersten Quadrat ist über die gesamte Höhe der Gebäudefront ein
zylindrischer Hohlkörper herausgeschnitten und als Vollform in das zweite
Quadrat versetzt. Diese zylindrische Hohlform der vorderen Fassade, die über
einen relativ schmalen Einschnitt in der Fassade betreten werden kann, dient
als Eingangsatrium für das Botschaftsgebäude sowie – durch die vollständig
verglasten Wände des Atriumzylinders – zur Belichtung angrenzender Büros
(siehe Abbildung 3). Über diesen
Eingang werden die öffentlichen Büros, die Bibliothek und die zentrale, über
zwei Geschosse reichende Halle für Ausstellungen und Veranstaltungen sowie
das Konsulat im ersten Stock des Gebäudes erschlossen. Das zweite
konzeptionelle Quadrat ist zweigeteilt: In der einen Hälfte sind der
Mehrzweckraum, der Botschafterturm – die Vollform des aus der Vorderfront
ausgeschnittenen Zylinders – mit seinen Büros und eine Dachterrasse auf
Niveau des zweiten Stockwerkes untergebracht (siehe
Abbildung 4). Die andere Hälfte des
Quadrates nimmt der ebenerdige Botschaftsgarten ein, der sowohl auf seiner
West- wie Ostseite von der Sandsteinfassade des Gebäudes umschlossen wird
(siehe Abbildung 5). Den Abschluss des
60 Meter tief in das Grundstück reichenden Gebäudes bildet ein halbes
Quadrat in Form eines wiederum fünfstöckigen Gebäudeteiles, das als
Wohntrakt für Botschaftsangehörige dient. Das Botschaftsgebäude fällt also
von seiner Nordseite an der Tiergartenstraße ab, bis es mit dem
Botschaftsgarten ‚auf dem Boden’ angelangt ist, um dann noch einmal in dem
abschließenden Bau seine volle Höhe von fünf Stockwerken zu erreichen.[51]
Diese Gliederung des Gebäudes ist von außen jedoch nur zu erahnen, denn das
gesamte Gebäude wird von einer intensiv roten Sandsteinfassade bzw.
Außenwand umfangen (siehe Abbildung 6),
die nur im hinteren Gebäudeteil fensterartige Durchbrüche bzw. eine
Absenkung aufweist (siehe Abbildung 7).
Der verwendete rote Sandstein ist in Platten verschiedener Größe
geschnitten, die in unregelmäßiger Anordnung angebracht sind. Die Oberfläche
des Sandsteins ist bruchrau belassen und erscheint in verschiedenen
Rottönen, zum Teil mit helleren Einsprengseln.
Neben diesem roten Sandstein ist für das Gebäudes „das Spiel mit
plastischen Formen sowie mit geometrischen Positiv- und Negativräumen“[52]
charakteristisch: Neben dem zylinderförmigen (Hohl-) Körper sind dazu die
raumhohen, hochrechteckigen Fenster in ein- bis dreiflügeliger Breite zu
zählen, die unregelmäßig über die Fassade des Botschaftsgebäudes verteilt
sind. Ein weiteres Charakteristikum sind schräge oder vertikale
Fassadeneinschnitte und fensterlose quadratische Wandöffnungen in den
westlichen und östlichen Außenwandflächen (siehe Abbildungen 4 und 7). Die
Schräge wird darüber hinaus durch die Vielzahl von Treppen betont, die das
Gebäude im Inneren wie auch im Außenbereich aufweist (siehe
Abbildung 8). So führt vom ebenerdigen
Garten eine Treppenrampe auf den nicht einsehbaren Dachgarten in Höhe des
zweiten Geschosses. Die östliche, im hinteren Gebäudeteil angeschrägte
Fassadenmauer verbirgt auf ihrer Innenseite eine Treppe, die direkt auf das
Dach des Gebäudes und den dortigen Garten mit Wasserbecken und Blick über
Berlin führt.
Folgt man den Erläuterungstexten, so versuchten Léon Wohlhage Wernik
Architekten ‚das Indische’ des Botschaftsgebäudes auf der Basis „behutsamer
Anleihen beim Herkunftsland“[53]
hinsichtlich des Materials und anderer architektonischer Elementen zu
erzeugen. Eine herausragende Stellung bei der Länderbild-Produktion nimmt
dabei der rote Sandstein ein, der vor allem für die Außenfassade verwendet
wird.
„Léon Wohlhage Wernik Architekten haben in Indien nach
einem Stein gesucht, der sozusagen die Identität der Menschen und des Landes
transportiert, ohne dabei zu edel zu sein.“[54]
Gefunden haben sie diesen ‚gehaltvollen’ Stein in dem roten Sandstein namens
Barauli oder auch Agra red aus dem nordindischen Rajasthan,
„der schon immer als Baumaterial für Paläste, Häuser aber
auch als Straßenbelag genutzt [wurde]. Beim Red Fort in Delhi und die [sic]
Mogul Residenz Fathepur Sikri nahe Agra, findet sich derselbe rote
Sandstein.“[55]
Léon Wohlhage Wernik Architekten sehen und interpretieren diesen Stein so:
„Ein langer Arbeitsprozess und eine lange Tradition ist
also in dem Material gelagert, und seine Präsenz strahlt es aus.“[56]
Diese Erläuterungen der Architekten zu dem roten Sandstein muten nahezu wie
eine materiale Übersetzung der Regierungsvorgaben an: Der Sandstein wird
–
aufgeladen mit Tradition, Urigkeit und damit Ursprünglichkeit – zum Symbol
Indiens Traditionen und Kulturen.
Neben dem roten Sandstein beziehen sich die Architekten nach eigener Aussage
auf weitere Elemente indischer Architektur. So bringen sie die im Gebäude
zum Einsatz kommenden geometrischen Formen von Kubus, Zylinder und
Treppenrampen in einen Zusammenhang mit dem Freiluftobservatorium Jantar
Mantar in Delhi, das als wichtige Anregung diente (siehe
Abbildung 9).[57]
Eine besondere Stellung nehmen dabei die zahlreichen Treppen im Innen- und
Außenbereich des Botschaftsgebäudes ein:
„Treppen gibt es überall im Gebäude und an den
überraschendsten Stellen. [...] Derart viele, teils auch kleine und kurze
Treppen sind notwendig, um die einfallsreich gegeneinander versetzten
Raumebenen zu verbinden.“[58]
Eine Beschreibung des Inneren der Palast- und Festungsanlage Fatehpur Sikri
klingt sehr ähnlich:
„mehrstöckige Paläste, Gärten [...], unzählige überdachte
Gänge, Treppen und Terrassen, [...] ihre Gebäude sind vielmehr verbunden
durch Wandelgänge, Treppen und Plätze“.[59]
Als wichtige Bezugsbauten werden das Rote Fort in Delhi und die Anlage
Fatehpur Sikri benannt, die beide aus der Zeit des Mogul-Reiches um 1500 bis
1750 – einer Zeit verhältnismäßiger Stabilität und wirtschaftlicher
Prosperität – stammen. Die beiden in Nordindien gelegenen Anlagen sind als
wehrhafte Festungs- und Palastanlagen und als Residenzen der damals
Herrschenden in der Tradition indo-islamischer Architektur errichtet und
gelten als die bedeutendsten ihrer Art.[60]
Das Rote Fort in Delhi, erbaut in der Zeit von 1639 bis 1648, wird schon von
seinem Erbauer Shah Jahan als Paradies bezeichnet.[61]
„Zweifellos gehört diese gewaltige Festungsanlage aus
rotem Sandstein am westlichen Ufer des Yamuna zu den Prunkstücken des
Mogul-Reiches.“
[62].
Täglich von über 10.000 Besuchenden besichtigt ist es das meist besuchte
Bauwerk Delhis. Trotz einer Breite von 360 Metern, einer Länge von 1,2
Kilometern sowie einer riesigen, fast 2,5 Kilometer langen Festungsmauer
wirkt das Rote Fort dennoch nahezu zierlich und elegant. Seine Wirkung kommt
eher einer befestigten Palastanlage gleich und nicht der einer Trutzburg
früherer Jahre. Im Inneren des Forts sind Paläste, Häuser, Gärten, Bäder,
Moscheen, verbunden über z. T. überdachte Treppenläufe, untergebracht.[63]
Die Anlage Fatehpur Sikri, die in der Zeit von 1569 bis 1574 als Residenz
und als „imposantes Monument der Macht des Mogul-Reiches“ erbaut
wurde, ist komplett – sogar Gitterwerk, Fenster und Dachbalken – aus rotem
Sandstein errichtet.[64]
Da die Anlage nach nur 15 Jahren Nutzung wieder verlassen wurde und seitdem
ungenutzt ist, ist auch heute noch die hochherrschaftliche Stadt erhalten,
die über „mehrstöckige Paläste, Gärten und einen Marktplatz, ein
Wasserwerk, unzählige überdachte Gänge, Treppen und Terrassen“[65]
verfügt. Durchzogen von Aquädukten gibt es in der Stadt keine Straßen
– die
einzelnen Gebäude sind vielmehr durch Wandelgänge, Treppen und Plätze
verbunden.[66]
Eine Verbindung zwischen diesen beiden Anlagen und dem indischen
Botschaftsgebäude wird von Léon Wohlhage Wernik Architekten über den roten
Sandstein, in dem diese beiden Anlagen wie auch die Botschaft errichtet
sind, hergestellt. Eine Bezugnahme auf diese beiden Festungs- und
Palastanlagen wäre jedoch nicht notwendig, wenn lediglich eine Beziehung zum
regionalspezifischen Baumaterial des roten Sandsteins, der auch für Häuser
und Straßen verwendet wird, aufgezeigt werden soll. So verweist die häufige
Bezugnahme auf die monumentale Herrschaftsarchitektur auch auf etwas
Anderes: Die Festung des Roten Forts und die Residenz Fatehpur Sikri stellen
die Verkörperung von Macht, Stärke, Herrschaftsanspruch, Vermögen (im Sinne
finanziellen wie baulich-technischen Reichtums), aber auch Unangreifbarkeit
dar. Sie sind die ‚Aushängeschilder’ und Zeugnisse eines imperialen Indien,
das als glanzvollste Phase des Landes bezeichnet wird.[67]
Auch das indische Botschaftsgebäude verfügt über eine Art Festungsmauer, die
an der Vorderfront fassadenbildend ist und den Rest des Gebäudes – mit
fensterartigen Durchbrüchen und Einblicksmöglichkeiten – schützend umgibt
(siehe z. B. Abbildungen 1, 6 und 7). Die Staffelung verschiedener
Funktionen, die quasi im zylindrischen ‚Botschafter-Palast’ mit eigenem
Dachgarten gipfelt, genauso wie die, durch Treppen verbundenen
unterschiedlichen Raumebenen erinnern ebenfalls sehr an die beiden Festungs-
und Palastanlagen. Es wird also offensichtlich, dass auch das indische
Botschaftsgebäude als eine Art kleines ‚Rotes Fort’ interpretiert werden
kann.
Die Imitation dieser Architektur für die Repräsentation des heutigen Indien
in Deutschland ist sehr aussagenreich. Durch den gestalterischen Rückbezug
auf die Herrschaftsarchitektur der Moguln wird der Ausdruck von Macht,
Stärke, Vermögen und Wehrhaftigkeit zitiert. Dieses architektonische Zitat
umfasst jedoch wesentlich mehr als ein Verweisen: Es ist – durch die
‚Transponierung’ indischer Architekturtraditionen in die Postmoderne des
Botschaftsgebäudes – ein Zuschreiben dieser Eigenschaften auf das
heutige Indien: Indien als politische, wirtschaftliche und konkurrenzfähige
Macht auf der heutigen Weltbühne. Gleichzeitig werden indische Traditionen
und seine kulturelle Vielfalt als selbstbewusster Rückhalt eingebracht.
Darüber hinaus bietet der architektonische Rückbezug auf die Mogul-Zeit
positives Identifikationspotenzial: Die Zeit der Mogul-Herrschaft in Indien
ist nicht nur eine der politischen wie wirtschaftlichen Prosperität, sondern
auch die ‚letzte große Zeit des Landes’, bevor es seine Autonomie durch die
britische Kolonialherrschaft für 200 Jahre verliert.[68]
Im Rückgriff darauf wird also sowohl auf wirtschaftliche Stärke und Potenz
angespielt als auch auf die Selbstbestimmtheit, das Selbstbewusstsein und
die Autonomie Indiens rekurriert. Insofern kann die Gestaltung der indischen
Botschaft in Anlehnung an Festungsarchitektur auch als eine Grenzsetzung
interpretiert werden, mit der sich Indien gegen Einblicke und potentielle
Eingriffe in das innenpolitische Leben sowie die Autonomie des Staates zu
schützen versucht. In der Kombination dieser Aussagen wird somit ein Bild
gezeichnet, das zum Ausdruck bringt, dass Indien ein starker, mächtiger und
potenter Staat war, gegenwärtig ist und auch zukünftig sein wird.
3.3 Die Rezeption des indischen Botschaftsgebäudes
Da soziokulturell geprägte Vorstellungen die Wahrnehmung und Lesart des
Botschaftsgebäudes in hohem Maße beeinflussen, gilt es zunächst, einen Blick
auf die Assoziationen und Bilder der Befragten zu Indien zu werfen.
Häufigste Assoziationen zu Indien sind soziale Verhältnisse wie ein extremer
Gegensatz von Reichtum und Armut, das Kastensystem und ein großes
Wohlstandgefälle. Erst an zweiter Stelle stehen die Assoziationen größte
Demokratie der Welt, politische Konflikte (vor allem um Kaschmir),
Bevölkerungsreichtum und aufstrebende Wirtschaft mit Hightech-, Computer-
und Bollywood-Filmindustrie. An dritter Stelle stehen Bilder wie Indien als
Land der Sinne mit indischer Küche, Gerüchen, Farbenvielfalt sowie Indiens
Religionen, vor allem Hinduismus und Heilige Kühe.[69]
Das Bild der Befragten von Indien spiegelt demnach vielfältige und zum Teil
auch widersprüchliche Eindrücke wider.
Als Besonderheiten und Charakteristikum des Botschaftsgebäudes wird zuerst
das Material des roten Sandsteins – sowohl seine rote Farbigkeit als auch
seine bruchrauhe Beschaffenheit – aufgeführt. Es folgt der architektonische
Gesamteindruck des Gebäudes, der sowohl die Architektur, die Gestaltung der
Fassade, die Schlichtheit des Gebäudes sowie den Kontrast der Bauelemente
zusammenfasst.[70]
Die Frage, ob sie zwischen Indien und dem Botschaftsgebäude eine Beziehung
herstellen (können), bejahen gut zwei Drittel der Befragten. Das Element,
das dabei am häufigsten mit Indien in Verbindung gebracht wird, ist die rote
Farbe des Gebäudes. Sie scheint den Imaginationen der Befragten zu Indien zu
entsprechen:
„Also mir gefallen die Farben und ich denke auch, dass der
Stein aus Indien importiert wurde. Also ich war persönlich noch nie in
Indien, aber ich denke, dass das die Farben Indiens sind und es gefällt mir.“[71]
Als nächstes wird, ohne weitere Spezifizierungen des auslösenden Momentes
der Indien-Assoziation, das Material genannt, gefolgt von dem Löwen-Kapitell
sowie dem darunter befindlichen Schriftzug in Devanagari an der Nordfassade
des Botschaftsgebäudes (siehe Abbildung 3).[72]
Das Material des roten Sandsteins – und nicht beispielsweise die
kubisch-zylindrische Formengebung des Botschaftsgebäudes – ist demnach
das wesentliche Merkmal für viele Befragte zur assoziativen Anbindung
der Botschaft an Indien. Zu fragen wäre dabei, warum der rote
Sandstein mit Indien assoziiert wird. Als ein Hinweis kann folgendes Zitat
verstanden werden:
„Für mich ist es die Steinfarbe und die Steinstruktur. Das
ist etwas, was ich mit Indien verbinden, warum weiß ich aber auch nicht. Das
muss irgendwo mal im Bilderbuch vergangener Zeiten aufgetaucht sein.“[73]
Dieses ‚Bilderbuch vergangener Zeiten’ könnte beispielsweise die
bekanntesten Bauwerke und ‚Aushängeschilder’ (Nord-) Indiens abgebildet
haben wie das Rote Fort in Delhi oder die Anlage Fatehpur Sikri, die
größtenteils in rotem Sandstein errichtet sind. Folgendes Zitat legt die
Quellen des Wissens und der Imaginationen zu Indien offen: „Ich [kenne]
diese Kultur nur aus dem Fernsehen, Büchern, Erzählungen und Berichten von
Freunden.“[74]
Zusammenfassend lässt sich formulieren, dass in erster Linie der rote
Sandstein des Botschaftsgebäudes Indien symbolisiert, erst danach werden die
Hoheitszeichen des Landes als Erkennungszeichen genannt.
Bei einem Vergleich dessen mit den Assoziationen der Befragten zu Indien
wird Folgendes deutlich: Der rote Sandstein Indiens scheint Indien in seiner
Natur, Kultur(en), Geschichte und Tradition(en) zu verkörpern. Diese Aspekte
stehen bei den Indien-Assoziationen der Befragten jedoch nicht im
Vordergrund, sondern sind tendenziell nachgeordnete Bestandteile. Dennoch
wird der rote Sandstein des Botschaftsgebäudes mit seinen Konnotationen
erfolgreich gelesen und zum ‚Symbol’ für Indien. Damit wird auf eine große
Wirkungsmacht des Materials (in seiner spezifischen Gestaltung) verwiesen.
Der rote Sandstein vermag es scheinbar, bestehende Länderbilder der
Befragten mit anderen Assoziationen zu Indien zu überlagern und neue
Prioritäten in der Wahrnehmung des Landes zu setzen.
Charakteristisch an den Eindrücken, die das indische Botschaftsgebäude bei
den Befragten hervorruft, ist ihre Unterschiedlichkeit und Ambivalenz. Es
sind im Wesentlichen drei Wahrnehmungsweisen auszumachen, die sich z. T.
auch überlappen: eine positiv konnotierte mit Eindrücken wie warm, schön,
interessant, einladend, eine negativ konnotierte mit Empfindungen wie
schroff, kühl, mächtig und eine, die die Widersprüchlichkeit des Gebäudes
benennt. Darüber hinaus werden Eindrücke wie modern oder geheimnisvoll
formuliert, die jedoch nicht eindeutig bewertet und damit zugeordnet werden
können.[75]
Wie diese z. T. widersprüchlichen) Eindrücke des Botschaftsgebäudes
miteinander in Verbindung gebracht werden, sollen ein charakteristisches
Zitate demonstrieren:
„Der Kontrast zwischen diesen schwarzen Rundungen und die
Mauersteine. Der Mauerstein könnte von 1300 herum sein und diese schwarzen
Innenhoffenster und auch der Zaun sind relativ modern. [...] Ich finde die
Struktur von den Steinen sehr schön, dass es nicht so einheitlich flächig
ist. Die Fenster finde ich ein bisschen schießschartenartig, das erinnert
mich an eine Burg.“[76]
Auf die Frage nach der möglichen Botschaft, die Indien mit seinem
Botschaftsgebäude vermitteln möchte, benennt ein Viertel der Befragten
Moderne und Anschlussfähigkeit. Unter diese beiden Begriffe sind Nennungen
wie progressiver, aufstrebender Staat, ‚nicht so arm’ oder
Anschlussfähigkeit an Europa subsummiert.[77]
Zwei Zitate sollen dies untermalen:
„Moderne. Und auf jeden Fall, dass Indien in sich
gefestigt ist und kein Entwicklungsland ist. Indien will das Klischee eines
Entwicklungslandes loswerden. Dass es ein Staat ist, der einfach da ist. Wie
ein Fels in der Brandung.“[78]
Und: „Dass es halt doch nicht so ein armes Land ist, wie
die Leute immer denken. Weil sie sich doch so eine moderne, neue Botschaft
leisten können hier in Berlin.“[79]
An zweiter Stelle der möglichen Botschaften der Botschaft stehen drei
unterschiedliche Aussagenkomplexe: Zum ersten werden Indiens Geschichte und
Tradition mit Begriffen wie Kultur-, Traditionsbewusstsein und
-verbundenheit als mögliche Aussage des Gebäudes benannt. Das folgende Zitat
belegt, wie es zu dieser Wahrnehmung kommt:
„Eine lange Geschichte [...] Die Mauer macht so einen
Eindruck, als ob sie nicht nur in diesem Jahrhundert gebaut worden ist. Als
ob das eine Architektur ist von etwas, das es schon länger gibt.“[80]
Zum zweiten werden Stärke, Beständigkeit und Wehrhaftigkeit als mögliche
Botschaft des Gebäudes benannt. Zum dritten wird angeführt, dass sich Indien
mit diesem Botschaftsgebäude als weltoffen und einladend präsentieren
möchte. Diese verschiedenen Aussagen des Gebäudes werden auch miteinander
kombiniert:
„Das ist ein Mix aus Modernität und Verhaftung in alten
Werten. Modern sind die Stahlanteile, sicherlich die Grundform der
Architektur, und der Stein steht für die Verhaftung in der alten Kultur
Indiens. Nicht nur seine Farbe, sondern auch die Art, wie die Steine behauen
sind – dass das alles eine gewisse Ursprünglichkeit hat.“[81]
An dritter Stelle stehen Selbstbewusstsein und Bedeutsamkeit als mögliche
Botschaften des Gebäudes. Dies wird beispielsweise so formuliert:
„Das soll auch damit zum Ausdruck kommen: Es ist kein
Tigerstaat mehr, es ist kein Entwicklungsstaat mehr. In Zukunft wird der
Staat wahrscheinlich zu den ranghöchsten Nationen der Welt zählen.“[82]
Präsenz als beabsichtigte Aussage des Gebäudes steht an vierter Stelle aller
Nennungen. Eine befragte Person, die seit langem in der Entwicklungshilfe
tätig ist, interpretiert das Gebäude dabei auf diese Weise:
„Indien hat gesagt: Wir sind Indien, wir bauen so, dass
wir gar nicht übersehen werden können. Das ist eine Prestigefrage. Ein
reiches Land kann sich das leisten. Ich bin der Meinung, ein armes
Entwicklungsland sollte sich das nicht leisten können. Vielleicht bekommen
sie auf die Art und Weise mehr Entwicklungshilfe von Deutschland und wir
bezahlen.“[83]
Verdichtet man diese Aussagen, so lässt sich feststellen: Rund die Hälfte
aller Nennungen bezeichnet die selbstbewusste Inszenierung des Staates
Indiens als modern, beständig und solide. Hinterlegt wird dieses Bild mit
Traditionsbewusstsein und Weltoffenheit. Wie auch in einigen Zitaten
anklingt, haben diese, dem Botschaftsgebäude zugedachten Aussagen nur wenige
Berührungspunkte mit dem Länderbild, das die Befragten von Indien haben.
Denn dies zeichnet primär ein anderes Bild des Landes. Die Interpretation
des Gebäudes durch die Befragten und die genannten möglichen Botschaften
legen offen, dass das Botschaftsgebäude ein wirkungsmächtiges Gegenbild zu
schaffen scheint, dessen Aussagekraft offensichtlich nicht nur groß, sondern
vor allem auch verhältnismäßig eindeutig und verständlich zu sein scheint.
Die Wirkungsmächtigkeit dieses Gegenbildes wird umso deutlicher, hält man
sich vor Augen, dass rund ein Viertel aller Befragen das Botschaftsgebäude
für eine gelungene Repräsentation Indiens halten.[84]
Demnach verfügt das Botschaftsgebäude – der Wahrnehmung und Interpretation
nach – für einen Teil der Befragten offensichtlich Konsens bildendes wie
überzeugendes Potenzial. Denn es scheint möglich zu sein, ein andersartiges
Länderbild Indiens mit den Aussagen des Botschaftsgebäudes in Einklang zu
bringen.
3.4 Intendierte und rezipierte Botschaften der indischen Botschaft
Stellt man nun die zwei Seiten des Staats- und Länderbildes Botschaft –
seine Produktion und Rezeption – einander gegenüber, zeigt sich, ob und auf
welche Weise die jeweilige Botschaft der Botschaft ankommt.
Als wesentliches Element ihrer Staatsrepräsentation benennt die indische
Regierung eine Modernität, die auf integrative Weise mit der Ästhetik des
traditionellen, kulturellen Erbes Indiens verbunden ist. Auf diese Weise
soll der indische Staat – in der Verschmelzung von Tradition und Moderne –
auf dem Weg in die Zukunft präsentiert werden.
Diese Vorgaben der Regierung setzen Léon Wohlhage Wernik Architekten Berlin
in einer Adaption und Neuinterpretation traditioneller indischer
Baumaterialien und architektonischer Elemente um. Dabei wird in der Auswahl
des Materials, in der Aufriss- wie auch (teilweise) der Grundrissgestaltung
Bezug auf indische Herrschaftsarchitektur der Mogul-Zeit genommen. Dadurch
werden die damals intendierten Aussagen von Macht, Stärke, Wehrhaftigkeit,
politischer wie wirtschaftlicher Prosperität und staatlicher Autonomie dem
heutigen Indien zugeschrieben. Zugleich findet eine Verschmelzung von
Tradition und Moderne sowie ein Verweis in die Zukunft statt: Indiens war,
ist gegenwärtig und wird auch zukünftig ein mächtiger und potenter Staat
sein.
Bei Befragungen vor der indischen Botschaft zur Eruierung der Rezeption des
Gebäudes wird ‚Indien’ primär über das Material des roten, bruchrauen
Sandsteins assoziiert. Als vermutete zu kommunizierende Botschaften benennen
die Befragten in erster Linie Moderne, Tradition, Stärke und Beständigkeit,
Weltoffenheit und Selbstbewusstsein. Somit zeigt sich, dass die intendierte
Botschaft der indischen Regierung in ihrer architektonischen Umsetzung nicht
nur bei den Befragten angekommen, sondern auch sehr deutlich lesbar und zu
verstehen ist. Darüber hinaus werden den Befragten weitere Botschaften, die
von der indischen Regierung in ihren Vorgaben nicht explizit benannt werden,
zugestellt: Stärke, Beständigkeit und Selbstbewusstsein. Der Inszenierung
des indischen Botschaftsgebäudes als kleine Festungsanlage im Stil eines
Roten Forts sind diese Botschaften implizit. Entsprechend werden auch sie
von den Befragten wahrgenommen und gelesen.
Damit zeichnet sich ab, dass die intendierten Botschaften der indischen
Botschaft von den Befragten sowohl als Botschaften erkannt und wahrgenommen
als auch im intendierten Sinne verstanden werden. Die Strategie der
indischen Botschaft, per Beauftragung eines deutschen Architekturbüros
interkulturelle Übersetzungsarbeit und Lesbarkeit für die Vermittlung der
Botschaften der Botschaft einzukaufen, scheint sich somit ausgezahlt zu
haben.
Es bleibt zu überprüfen, ob bei allen Berliner Botschaftsneubauten die
Rechnung so schlüssig und gut aufgeht wie im Falle der indischen Botschaft.[85]
Doch nicht nur Botschaftsneubauten können auf diese Weise als Staats- und
Länderrepräsentationen in den Blick genommen werden. Auch Strategien wie der
Kauf z. B. von Villen oder die Anmietung von Büroetagen für Botschaften
bieten viel Potenzial für die Untersuchung staatlicher Repräsentation per
Architektur.
Abbildungslegende:
Abb. 1:
Die Botschaft der Republik Indien, Ansicht von Südost
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten,
Berlin).
Abb. 2:
Entwurfsskizze des indischen Botschaftsgebäudes
(Léon Wohlhage Wernik Architekten, Berlin).
Abb. 3:
Blick auf das Eingangsatrium der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten,
Berlin).
Abb. 4:
Einsicht in den Gartenhof der indischen Botschaft von Westen mit Blick auf
den ‚Botschaftertum’
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten,
Berlin).
Abb. 5:
Gartenhof der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten,
Berlin).
Abb. 6:
Nordfassade der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten,
Berlin).
Abb. 7:
Ansicht der indischen Botschaft von Südost mit ‚Botschafterturm’
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten,
Berlin).
Abb. 8:
Treppenrampe zum Dachgarten der indischen Botschaft
(Foto: Christian Richters, Münster, für Léon Wohlhage Wernik Architekten,
Berlin).
Abb. 9:
Das Freiluft-Observatorium Jantar Mantar in Jaipur
(Quelle:
http://www.bomhard.de/englisch/jaipur/03.html).
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Anmerkungen:
[1] Vgl.
http://www.allnationsfestival.de/, Auswärtiges Amt 2007. Interessant
ist dabei, welche Länder Einblicke ins Innenleben ihrer Botschaft
gewähren.
[2] Berlin
Erkundungen 2007, o. S.
[3] Tourguide
Berlin – Alles über Berlin 2007, o. S.
[4] Hotze,
Hoepner-Fillies 2005, o. S.
[5] Vgl. z.B. auch
Art: Berlin 2007, Berlin. Starting Point 2007, Ticket B –
Stadtführungen von Architekten in Berlin 2007.
[6] Vgl.
beispielsweise Bolk 2003, Englert, Tietz 2003, Freytag, Philipps
2006, Redecke, Stern 1997.
[7] Vgl. z.B.
Redecke, Stern 1997 oder Schäche 1984.
[8] Vgl. Binder,
Deuber-Mankowsky 2004.
[9] Der Beitrag
basiert auf der Dissertation „Botschaften mit Botschaften. Zur
Produktion von Länderbildern durch Berliner Botschaftsbauten. Ein
Beitrag zu einer Neuen Länderkunde“ (vgl. Fleischmann 2005). Zur
Einführung in die deutschsprachige Neue Kulturgeographie vgl.
Gebhardt, Reuber, Wolkersdorfer 2003, für Einzelfallstudien zu
Raumbildern vgl. z. B. Bollhöfer 2007, Fleischmann, Strüver,
Trostorff 2004, Flitner 1999, Lossau 2002, Strüver 2005 oder
Wucherpfennig 2006.
[10] Wenn im
Folgenden von Länderbildern und –repräsentationen die Rede
ist, so umfasst der Begriff Land dabei nicht nur den Natur- und
Kulturraum, sondern auch dessen politische und staatliche
Verfasstheit.
[11] Vgl. Brandt,
Buck 2002, S. 384f.
[12] Vgl. Richter
2000, S. 13.
[14] Vgl. Arnold
1998, S. 53, Koch 2002, S.357.
[15]
Vgl. Leonhard, Stead,
Smewing 2002: 1ff.
[17] Vgl. Warnke
1984, S. 14ff.
[19] So ist der
der Grad gemeinsamer architektonischer wie kultureller Kontexte
zwischen Deutschland und Frankreich ungleich höher als
beispielsweise zwischen Deutschland und den Vereinten Arabischen
Emiraten.
[20] Vgl. Raff
1994, S. 74.
[21] So ist
beispielsweise die Fassade der ungarischen Botschaft in Berlin mit
„Platten aus gelbgrau geflammtem ungarischen Kalkstein
verkleidet“ (Bolk 2003, S 15), den Eingangshof der britischen
Botschaft in Berlin ziert eine englische Eiche, „die sorgfältig
in einer Baumschule groß gezogen und dann [...] mit ihrer bereits
ansehnlichen Größe eingepflanzt“ wurde (Krüger 2002, S. 4), und
die Fensterelemente der Botschaft Malaysias in Berlin sind aus
malaiischem Meranti-Holz (Klaaßen 2000, S. 16).
[22] Gleichzeitig
verweisen sie darauf, dass eine Bearbeitung von Botschaftsgebäuden
auf zweierlei Ebenen weit reichende Potenziale für Politische
Architektur bietet: Zum einen könnte die (nationen- und
architekturgeschichtsübergreifende) Vielschichtigkeit politischer
Repräsentation Gegenstand von Forschung sein. Zum anderen könnten
architektonische Repräsentationssysteme und politische Konnotationen
in ihrer kulturellen Kontextualisiertheit verstärkt zum Thema
Politischer Architektur werden.
[23] Ebenso
könnten beispielsweise Repräsentationsstrategien wie die Anmietung
eines bestehenden Gebäudes oder einer Büroetage betrachtet werden.
[24]
Vgl. Nöth 1985, S.62 f.
[25]
Vgl. Hall 1997, S. 34 ff.
[26]
Vgl. Eco 2002, S. 301 ff.
[27] Harries 1997,
S. 89.
[31] Auch im
Bereich der Neuen Kulturgeographie finden solche kulturtheoretisch
orientierte semiotische Ansätze Anwendung. Dafür sei beispielhaft
auf Cosgrove 1999, 2006 und Duncan 1990 verwiesen.
[32] Die
Befragungsergebnisse wurden durch Atmosphärenbeschreibungen, die von
Studierenden im Rahmen eines Seminars der Autorin erstellt wurden,
sowie durch material-ikonographische Analysen ergänzt, auf die im
Folgenden jedoch nicht eingegangen werden kann (vgl. Fleischmann
2005, S. 143f).
[33] Vgl.
Auswärtiges amt 2004, o. S.
[34]
Vgl. Bloch 1996, S. 452.
[35]
Vgl. Rothermund, Rothermund 1995.
[36]
Vgl. Bloch 1996, S.
452f.
[37] Vgl.
Auswärtiges Amt 2004, o. S.
[38] Vgl. Fischer
Taschenbuch Verlag
2004, S. 194, 105.
[39] Vgl.
Auswärtiges Amt 2004,
o. S.
[42] Bronger 1996,
S. 25.
[43] Vgl. Englert,
Tietz 2003, S. 192.
[44] Vgl.
Auswärtiges Amt 2004,
o. S.
[45] Vgl. Léon
Wohlhage Wernik Architekten
o. J. b, S. 1.
[46]
Vgl. Englert, Tietz 2003, S. 192.
[47]
Berlin Office of the Indian Embassy – Government of India, GBB
Gewerbebau-Beratung GmbH 1997, S. 4.
[48] Vgl. Léon
Wohlhage Wernik Architekten o. J. a, S. 1.
[50] Vgl. Léon
Wohlhage Wernik Architekten
o. J. a, o. S.
[51] Vgl. Léon
Wohlhage Wernik Architekten
2001, o. S.
[52] Englert,
Tietz 2003, S. 192.
[53] Léon Wohlhage
Wernik Architekten o. J. b, S. 2.
[58] Léon Wohlhage
Wernik Architekten 2001, o. S.
[60] Aus
veröffentlichungsrechtlichen Gründen können leider keine Abbildungen
der beiden Anlagen gezeigt werden. Vgl. Barkemeier
1997, S. 173, Bautzke 1995, S. 261 ff., Rothermund 2002, S.
45 f., Schwelin 1996,
S. 39 ff.
[61] Vgl.
Barkemeier 1997, S.
193.
[67] Vgl.
Barkemeier 1997, S. 174 f., Rothermund 2002, S. 37 ff.
[69] Vgl.
Fleischmann 2005, S. 246 ff.
[70] Vgl. ebd., S.
248 f.
[72] Vgl. ebd., S.
248 f.
[85] Dass dem
nicht so ist, zeigt das Beispiel der südafrikanischen Botschaft.
Vgl. dazu ausführlich Fleischmann 2005, S. 256 ff.
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